Rheinfelden/Schwörstadt Wettschulden sind Ehrenschulden. Und die hat Oberbürgermeister Klaus Eberhardt am Montagabend eingelöst. Das Stadtoberhaupt hatte im Jahr 2017 mit dem Schwörstadter Manfred Henle gewettet, dass es innerhalb von fünf Jahren einen brauchbaren Rad- und Fußweg südlich der Bahnlinie vom Kraftwerk Ryburg-Schwörstadt bis Schloss Beuggen gibt.
Der Weg ist bekanntlich bis heute nicht gebaut und nach einigen Verzögerungen stand nun die Übergabe von 50¦Liter besten badischen Weins im Rahmen eines kleinen Umtrunks nach der letzten Sitzung des Rheinfelder Gemeinderats vor der Sommerpause an. Klaus Eberhardt hatte sich für die Weißweincuvée „Sommerflirt“ von der IG Weinbau Herten als Bezahlung seiner Wettschuld entschieden.
„Ich bin der Wette damals zugegebenermaßen etwas blauäugig gefolgt“, sagte der OB. Er habe nicht mit den Schwierigkeiten gerechnet. Eberhardt betonte, dass der Weg entlang der Bundesstraße in die Zuständigkeit des Bundes falle. „Bund und Land haben viel über Radwege gesprochen. Gebaut haben sie in Rheinfelden noch keinen einzigen Meter“, sagte Eberhardt.
Henle zeigte sich weiterhin überzeugt, dass der Weg günstiger als veranschlagt zu realisieren wäre. Der „Wettkönig“, der schon einige Wetten mit Politikern zu Verkehrsprojekten in der Region gewonnen hat, bot dem OB auch gleich eine Erneuerung der Wette mit dem Stichtag 30.¦Juni 2029 an. Dieses Mal lehnte Eberhardt aber lachend ab.
Der Weg wäre „ein Mehrwert für die Region“, sagte Karsaus Ortsvorsteherin Sibylle Jung gegenüber dieser Zeitung. Sie verwies darauf, dass dafür Fördergelder fürs Jahr 2032 beim Agglomerationsprogramm Basel beantragt seien.