Ein vielfältiges, gut zweieinhalbstündiges Programm bot das Jahreskonzert des Gesangvereins Hotzenwald-Rickenbach am Samstagabend in der vollen Gemeindehalle in Willaringen. Zur Bereicherung des Programms trugen der Gesangverein Hasel sowie das vierhändige Klavierspiel von Claudia Moser und Michael Herrmann bei. Die Moderation lag in den bewährten Händen von Josef Klein. Am Ende ließ das begeisterte Publikum keine der drei Gesangsgruppen des Abends ohne Zugabe von Dannen ziehen.

Der Gesangverein Hasel präsentiert sein vielfältiges Repertoire und fordert das Publikum erfolgreich zum Mitsingen auf.
Der Gesangverein Hasel präsentiert sein vielfältiges Repertoire und fordert das Publikum erfolgreich zum Mitsingen auf. | Bild: Karin Stöckl-Steinebrunner

Umrahmt wurde der Abend von zwei Potpourris für Männerchor, gemeinschaftlich vorgetragen von Camerata und Männerchor Wehr unter der Leitung von Claudia Moser, und unterstützt durch Michael Herrmann am Klavier, Jan Metzger am Kontrabass und Werner Ühlin am Schlagzeug. Die 21 gestandenen Männer, die seit Jahren erfolgreich zusammen singen, interpretierten volltönend bekannte Melodien aus der „Fledermaus“ von Johann Strauß, wie „Brüderlein und Schwesterlein“ oder „Trinke, Liebchen, trinke schnell“, brachten auch anheimelndes wienerisches Flair in den Saal und versetzten die Zuhörer bei „Glücklich ist, wer vergisst“ gar in Schunkelstimmung.

Claudia Moser und Michael Herrmann spielen beim Jahreskonzert drei der „Slavischen Tänze“ von Antonin Dvorák.
Claudia Moser und Michael Herrmann spielen beim Jahreskonzert drei der „Slavischen Tänze“ von Antonin Dvorák. | Bild: Karin Stöckl-Steinebrunner

Spritzig und mit machtvollem Schlussakkord erklang am Ende dieses ersten Blocks das Loblied auf die Majestät „Champagner“. Abgerundet wurde der Abend von ihnen wiederum anhand eines Potpourris, diesmal mit den flotten Highlights des Berliners Paul Lincke, wie die auch zum Mitklatschen bestens geeignete „Berliner Luft“. Claudia Moser und Michael Herrmann interpretierten temperamentvoll und schmissig drei der „Slavischen Tänze“ für Klavier zu vier Händen aus der Feder von Antonin Dvorák. Die Tänze Nr. 1 und Nr. 8, beide schnelle böhmische Furiants, sind besonders charakterisiert durch ihre dynamisch stark kontrastierenden kurzen Abschnitte, was die beiden Interpreten ebenso gekonnt hervorhoben, wie sie die rhythmischen Vertracktheiten der Polka Nr. 3 meisterlich umsetzten.

Zum vielfältigen Programm des Jahreskonzertes des Gesangvereins Hotzenwald-Rickenbach trug die Rickenbacher Gruppe S‘Chörle unter der ...
Zum vielfältigen Programm des Jahreskonzertes des Gesangvereins Hotzenwald-Rickenbach trug die Rickenbacher Gruppe S‘Chörle unter der Leitung von Martin Angell bei. | Bild: Karin Stöckl-Steinebrunner

Der Gesangverein Hasel, meinte Josef Klein in seiner Ansage, gehöre ohnehin nach Rickenbach, sei Hasel in der Vergangenheit doch auch eine Zeit lang im Besitz der Herren von Wieladingen gewesen. Ursprünglich, wie die meisten Chöre, 1874 als Männerchor gegründet, nahm er ein Jahrhundert später dann auch Frauen in die Singgemeinschaft mit auf, die heute, wie ebenfalls oft üblich, den größeren Teil des Chores ausmachen. Unter der Leitung von Michael Brogle am Keyboard performten sie engagiert ihr modernes Repertoire von Elton Johns „Circle of Life“ über Max Giesingers „80 Millionen“, der Rockversion von „Dein ist mein ganzes Herz“ und „Warum hast Du nicht nein gesagt“ bis zu Peter Alexanders „Kleiner Kneipe“, bei dem sie erfolgreich zum Mitsingen und Mitschunkeln aufforderten.

Mit Witz und Sangesfreude präsentierte die Rickenbacher Gruppierung S‘Chörle ihren A-Cappella-Gesang. Chorleiter Martin Angell hatte nicht nur zum Angeben der Anfangstöne die entsprechenden lustig bunten Boomwhackers – Kunststoffröhren, mit denen sich unterschiedliche Töne erzeugen lassen – mitgebracht, sondern auch eigens für das Konzert ein Stück komponiert. Mit diesem Eingangslied „Another year“ sowie mit „Sing a song“ machten die Sänger deutlich: für sie löst sich alles auf in Musik. So punkteten sie beim Publikum mit durchsichtigem, rundem Chorgesang auch in dem nicht ganz ernst gemeinten Streitgesang „Der perfekte Chor“, stimmten nachdenkliche Töne an mit dem Spiritual „Swing low, sweet Chariot“ und dem Beatles-Song „Blackbird“, und schlossen mit dem Wunsch „Have a nice day“.