Schopfheim – Ein Bauherr will mit einer Bauvoranfrage ausloten, ob seine Pläne für das Gebäude und das Grundstück an der Hebelstraße¦31 zulässig sind. Auf dem Grundstück befindet sich ein Wohnhaus aus den 1920/30er Jahren. Der Bauherr plant, dieses eventuell abzureißen und ein neues Wohnhaus mit zwei Vollgeschossen und einem Dachgeschoss zu errichten. Außerdem soll in zweiter Reihe ein weiteres zweigeschossiges Wohnhaus gebaut werden. Diesem hatte der Bauausschuss im Oktober 2024 zugestimmt, nicht jedoch dem Abbruch der alten Villa. Jetzt lag die Bauvoranfrage wieder auf dem Tisch. Und in einem Punkt gibt es nun einen neuen Sachstand: Zwar ist die Villa von denkmalgeschützten Häusern umgeben, die in der gleichen Zeit entstanden sind. Speziell dieses Gebäude aber weist keine Denkmalschutz-Eigenschaften auf, so das Denkmalamt.

Die Stadtverwaltung schlug trotzdem erneut vor, einem Abriss die Zustimmung zu versagen. Stattdessen sollte dem Bauherrn empfohlen werden, die Villa zu sanieren und gegebenenfalls um einen Anbau zu erweitern. Ihr geht es darum, das Erscheinungsbild des Quartiers und das historische Stadtbild in diesem Bereich zu erhalten, wie Felix Bauhofer vom Bauamt ausführte. Ergänzend dazu erläuterte der Technische Beigeordnete Thomas Schmitz, dass die Verwaltung in diesem Fall mit der „Entwicklungsperspektive“ argumentiere, weil es sich nur um eine Voranfrage und bislang nicht um einen konkreten Bauantrag handle. Er bekräftigte: „Wir sehen das Gebäude als prägend für das Ortsbild an.“

Andreas Gsell (SPD) wollte wissen, ob überhaupt bekannt sei, wie das neue Gebäude aussehen soll. Er gab zu bedenken, dass es „schwierig“ sei, einen Abriss abzulehnen, ohne die Pläne zu kennen. Schmitz sagte dazu, dass die Stadt keine Infos dazu habe. „Wir gehen aber nicht davon aus, dass sich die Architektursprache an die bestehende anlehnen würde.“ Karlheinz Markstahler (Freie Wähler) warf ein, dass das Gebäude stark sanierungsbedürftig sei. Im Grunde müsste es komplett entkernt werden. „Das wäre schon fast wie ein Abriss.“ Kai Horschig (Freie Wähler) sah es wie Markstahler. „ Wenn ich Eigentümer wäre, würde ich mir gut überlegen, was der wirtschaftlich beste und nachhaltigste Ansatz wäre.“ Abgesehen davon: „Ein neues Gebäude muss nicht immer störend sein.“ Die Stadt sei beim Uehlin-Haus ja ähnlich verfahren. Letztlich stimmte eine Mehrheit gegen die Haltung der Stadt, einem Abriss einen Riegel vorzuschieben.