Schopfheim – „Ein Jahr, das wieder gezeigt hat, dass wir in einer bemerkenswerten Zeit gesellschaftlicher Umbrüche leben“ – mit nachdenklichen Tönen begann Schopfheims Bürgermeister Dirk Harscher seine diesjährige Weihnachtsansprache an die Schopfheimer.

„Die gesamtpolitischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen haben dieses Jahr maßgeblich beeinflusst“, konstatiert Harscher weiter. „Leider waren diese Einflüsse nicht nur von positiven Impulsen geprägt.“ Deutschland rangiere „beim internationalen Vergleich der großen Industrienationen auf den Schlussrängen“, so der Rathaus-Chef weiter. Dieser Trend mache auch vor Schopfheim nicht Halt: „Die Meldung Anfang Oktober, dass die Firma Würth die Leiterproduktion einstellen wird, und den Schopfheim Standort Ende März 2025 schließt, hat uns sehr getroffen.“ Auch bei weiteren Firmen in Schopfheim und der Region sei „eine spürbare Zurückhaltung bei den Auftragseingängen“ zu verzeichnen. Dirk Harscher bezeichnet sodann „die Erstellung unseres städtischen Haushaltes“ als „sehr große Herausforderung“. Die Stadt Schopfheim plant für das Jahr 2025 mit einem Verlust von etwas zwei Millionen Euro. „Leider sehen die Zahlen mit Blick auf unsere mittelfristige Finanzplanung für die Jahre 2026 bis 2028 nicht besser aus“, stellt der Bürgermeister ernüchternd fest. „Heute dürfte schon klar sein, dass Einsparungsbeschlüsse mit Sicherheit auch für die Bürgerinnen und Bürger spürbar sein werden.“

Harscher richtet den Blick auch nach vorne. 2025 werde geprägt sein „durch viele anstehende Bauthemen“, vor allem Schulen und Kitas. Und: „In den ersten Monaten des Jahres werden wir im Arbeitskreis Weiterverwendung Krankenhausareal die mögliche Entwicklung des Areals vorantreiben.“