Schopfheim Vor rund drei Monaten war bekannt geworden, dass die Brandschutzbeschichtung in der Aula des Theodor-Heuss-Gymnasiums (THG) womöglich ungenügend ist. Davon geht jedenfalls das Landratsamt Lörrach nach einer Brandverhütungsschau aus. Aufgabe der Stadt ist es seitdem, nachzuweisen, dass der Brandschutz bei dem ja gerade erst rund 15¦Jahre alten Gebäude doch gewährleistet ist – oder sie muss den Mangel beseitigen. Der letzte Stand in dieser Sache ist unklar. Die Stadt stellt eine Antwort auf eine Nachfrage dieser Zeitung für die kommenden Tage in Aussicht. Allerdings hatte Schulleiterin Claudia Tatsch kürzlich in einem Interview berichtet, dass wohl vorgesehen sei, punktuell zu testen, ob der Brandschutz die geforderte Zeit von 30¦Minuten standhält. Fest steht: Solange die Sache nicht geklärt ist, ist die Nutzung des Gebäudes eingeschränkt: Ausschließlich der Mensabetrieb in der Mittagszeit bleibt möglich.

Umso kurioser wirkt es so gesehen, dass ausgerechnet jetzt auch Brandschutzprobleme bei der Aula der Friedrich-Ebert-Gemeinschaftsschule zum Vorschein gekommen sind. Das geht aus den Unterlagen für die nächste Sitzung des Schopfheimer Gemeinderats am 30.¦Juni hervor. In diesem Fall ist nicht die Aula selbst, aber die Decke des Kellers direkt unter der Aula betroffen. Diese wurde im Jahr 2000, als eine Zwischendecke neu eingezogen wurde, eigentlich brandschutztechnisch auf den damals neuesten Stand gebracht. Oder besser gesagt: Sie hätte auf diesen Stand gebracht werden sollen.

Wie die Stadtverwaltung schreibt, habe die Ausführung damals mit Blick auf die Unterdecke auch dem „äußeren Eindruck nach den Bestimmungen“ entsprochen. Jetzt aber sei bei den aktuell laufenden Umbau- und Sanierungsarbeiten für den Campus in diesem Bereich ans Licht gekommen, „dass die tatsächliche Ausführung nicht den Anforderungen entsprach“. Trotz Sondierungsöffnungen vor Beginn der aktuellen Bauarbeiten sei dies nicht erkennbar gewesen. Erst jetzt sei bei einer großflächigeren Öffnung der Unterdecke der Mangel zutage getreten. Die Konsequenz: Eine F90-Brandschutzdecke muss eingebaut werden. Dies wiederum hat weitere bauliche Auswirkungen. Weil die Deckenkonstruktion für eine solche zusätzliche Last nicht ausgelegt sei, brauche es zusätzliche Träger. Die Stadt rechnet mit zusätzlichen Kosten in Höhe von rund 181.000¦Euro.

Das Problem: Die Ausschreibung und Vergabe des Auftrags könne wohl erst irgendwann zwischen Ende Juli und Anfang August erfolgen, also in der Sommerpause des Gemeinderats. Dieser könnte die Vergabe erst im September beschließen, was wiederum bedeuten würde, dass sich die Arbeiten um etwa einen Monat verlängern. Um dies zu vermeiden, bittet die Stadtverwaltung den Gemeinderat, dass er sie dazu ermächtigt, selbst die Vergabe vornehmen zu können. Die Arbeiten würden in diesem Fall nach den Bauferien ab Anfang September beginnen. Mit der Fertigstellung sei bis voraussichtlich Mitte Oktober zu rechnen.

Stellt sich die Frage: Was bedeutet das für den Schulbetrieb? Tatsächlich ist es laut Schulleiterin Klaudia Droste-Acocella so, dass „uns diese Thematik im Moment jetzt nicht tangiert“. Ohnehin sei dieser ganze Gebäudebereich derzeit Baustelle und daher für den Schulbetrieb nicht nutzbar. „Insofern verändert das für uns die Einschränkungen, die wir jetzt ohnehin über das ganze Schuljahr haben, nicht.“ So sei es zum Beispiel so, dass „wir seit Beginn des Schuljahres nicht vom Bestandsgebäude direkt auf den Hof kommen, sondern immer um die Schule herumlaufen müssen, weil der ganze Trakt abgesperrt ist“. Auch stehen die Kunsträume nicht zur Verfügung, das Technikgebäude ist nur eingeschränkt nutzbar. „Aber das sind alles Dinge, die jetzt das ganze Schuljahr schon sind und die für alle Beteiligten auch klar sind. Wir müssen halt jetzt einfach alle zusammen da durch.“

Was nun das kommende Schuljahr angeht, so schreibt die Stadt in der Gemeinderats-Vorlage, dass die Räume im Obergeschoss des Gebäudes ab Schuljahresbeginn im September genutzt werden könnten, nur die Aula bleibe bis zu den Herbstferien geschlossen.