Schopfheim Von einer Hauruck-Aktion sprach die Straßenmeisterei Schönau des Landkreises Lörrach bei ihrer nächtlichen Reinigungsaktion in und um die Straßentunnel der B¦317 in Fahrnau und Zell-Atzenbach. Sauber bedeutet sicher, so die Devise.

Um den Berufsverkehr einerseits und die Anlieger auf der innerörtlichen Umleitungsstrecke andererseits so wenig wie möglich zu belästigen, wurde die Maßnahme zu nächtlicher Stunde in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch durchgeführt. Tobias Sprakties, Leiter der Straßenmeisterei in Schönau, war schon 14¦Tage vorher mit den Vorbereitungen der Arbeiten beschäftigt. Die Verkehrsbehörde, Feuerwehr und Polizei und die beiden beteiligten Kommunen mussten wegen der Sperrung kontaktiert werden. Über 60¦Schilder für die Umleitung hat die Straßenmeisterei bei einem Verleih besorgt. Wer nicht beim nächtlichen Einsatz dabei ist, wird sie am nächsten Morgen wieder einsammeln und verladen. Zeit ist Geld.

„Früher wurden die Reinigungsarbeiten tagsüber erledigt“, berichtet Sprakties. Aufgrund gestiegener Verkehrs- und erhöhter Sicherheitsanforderungen bedeutete der Arbeitseinsatz eine Nachtschicht. Ein Trupp aus elf Mann habe sich gemeldet und sei mit Vollgas bei der Sache. Jeder weiß, was er zu tun hat: die mannshohen Büsche und Dornenhecken vor der Lärmschutzwand abmähen. Mit dem Gebläse Grünschnitt von Treppen und Fahrbahn pusten. Gleichzeitig steht ein Arbeiter oben auf dem Tunnelportal und säubert mit dem Hochdruckreiniger Geländer und Betonflächen. Auch ein Hubsteiger kommt dabei zum Einsatz. „Alles läuft wie am Schnürchen“, stellt der Betriebsleiter zufrieden fest.

Der orange Unimog, den Sprakties als „Mähzug“ bezeichnet, rollt an und stutzt den Grünstreifen rechts und links der Fahrbahn. Ein zweiter Unimog hat den Wassertank für den Hochdruckreiniger geladen. Am anderen Ende des Tunnels ist bereits der Elektriker im Einsatz und tauscht defekte Leuchtkörper aus. Dann rollt auch schon das Spezialfahrzeug an, das mit einer Waschanlage für das Tunnelinnere ausgestattet ist. Mit zwei rotierenden Bürsten wie in einer Autowaschanlage rückt der Wagen dem Dreck an Tunnelwänden und – decke zu Leibe. Reifenabrieb und Ruß haben die Tunnelröhre im Laufe eines Jahres verdunkelt.

Auch die Betriebstechnik wird überprüft. „Alle sechs Jahre findet dann die große Prüfung des Tunnelbauwerks statt“, informiert der Straßenmeister. Bei genauem Hinsehen erkenne man schon, dass der Langenfirsttunnel 30¦Jahre auf dem Buckel habe. Auch das Betriebsgebäude etwas abseits des Portals werde demnächst eine Revision benötigen. Bis Mitternacht ist der 270¦Meter lange Tunnel mit seinem Umfeld in Fahrnau wieder auf Vordermann gebracht, dann geht‘s weiter zum kürzeren Tunnel in Atzenbach.