Zell – Das Ukraine-Hilfswerk aus Weil am Rhein muss wieder suchen: Anderthalb Jahre lang durfte es seine gesammelten Spenden in den Hallen der ehemaligen Firma Zellaerosol in Zell kostenfrei lagern. Damit ist nun Schluss, denn ein neuer Mieter übernimmt die Fläche.
Seit der Insolvenz von Zellaerosol 2022 (hervorgegangen aus Fessmann und Hecker) hat sich auf dem Gelände einiges getan. Auf dem großen Areal – der Standort verfügt über 12.000 Quadratmeter überdachte Fläche mit Versand-, Produktionsbereichen und Büros – hat sich ein bunter Mix an Gewerbetreibenden, unter anderem aus dem handwerklichen und kreativen Bereich, niedergelassen. So, wie es auch im Interesse der Eigentümer war: Im Oktober 2023 hatte es bereits einen Tag der offenen Tür gegeben, um das Potenzial der alten Fabrikhallen aufzuzeigen.
Nun gebe es weitere Interessenten, wie Geschäftsführer Thilo Fessmann erklärt. Auch für die Fläche, die bislang die Ukraine-Hilfe genutzt hatte, sei das der Fall. „Wir hatten der Ukraine-Hilfe gegenüber immer kommuniziert, dass sie die Lagermöglichkeiten nutzen kann, bis wir den Platz brauchen“, erklärt Fessmann. „Das ist kein Rausschmiss“, betont er. Der Verein habe mehr als anderthalb Jahre lang das Lager kostenfrei nutzen dürfen, daher gebe es auch keinen Mietvertrag. Man sei immer „gut miteinander ausgekommen“, doch nun stehe einfach ein Mieter bereit. Öffentlich wurde vom Ukraine-Hilfswerk kommuniziert, dass der Brandschutz der Grund für die Lagerauflösung sei, was Fessmann korrigieren möchte. Der Hauptgrund sei der neue Nachmieter, betont er. Der Brandschutz sei in den Hallen kein Problem. Jedoch habe die Brandlast bei der Ukraine-Hilfe von Anfang an eine Rolle gespielt. Bei einem großen Lager mit allerlei gesammelten Spenden gebe es ein gewisses Gefahrenpotenzial. Auf lange Sicht sei es indes nie angedacht gewesen, die Flächen auf dem Areal allein zu Lagerzwecken zu vermieten.
22 Mieter seien aktuell auf dem Areal mit völlig unterschiedlichen Flächen. Das Spektrum reiche von einem Mieter von 1000 Quadratmetern für vier Büros bis hin zu einem, der nur ein kleines Büro mietet. Vereine und Musikgruppen seien noch nicht dazu gerechnet, „dann sind es rund 30 Mieter“, so Thilo Fessmann, un: „Es wird peu à peu voller auf dem Areal – das freut mich.“