Schopfheim Im Gemeinderat Schopfheim steht am Montag die Frage auf der Tagesordnung, ob ein Teil der City-Möbel und Fahrradständer wieder Parkplätzen weicht. Im Bauausschuss vergangene Woche wurde deutlich, dass dies eine Verkehrs-Kehrtwende wäre.
Die IG Velo, Ortsgruppe Wiesental, hat eine Stellungnahme zum Innenstadt-Verkehr abgegeben. Zum Zeitpunkt, als sie verfasst wurde, waren die Ummöblierungspläne noch nicht öffentlich bekannt. Gleichwohl widerspricht die IG Velo diesen Überlegungen. Anlass, sich zu äußern, waren für die die IG Velo der Abschlussbericht des Innenstadt-Beratungsprojekts der IHK und das Schopfheimer Verkehrskonzept. Mit beidem habe sie sich aus dem Blickwinkel von Radfahrern „kritisch auseinandergesetzt“.
So sei aus Sicht der IG Velo in der IHK-Analyse der Langsamverkehr (Rad oder Fußgänger) nicht ausreichend berücksichtigt. „Dadurch bekommt ein von den Gewerbetreibenden reklamierter subjektiver Mangel an Parkplätzen eine viel zu große Bedeutung“, heißt es in der Stellungnahme. Objektiv sei kein Parkplatzmangel festgestellt worden, auch nicht im Verkehrskonzept. Dazu komme, dass der „günstige Einfluss des Langsamverkehrs für die Innenstadt, für Gastronomie und Einzelhandel“, weder abgefragt noch thematisiert worden sei – obwohl festgestellt wurde, dass 60 Prozent der Besucher zu Fuß oder mit dem Rad in die Stadtmitte kommen. In Sachen Radverkehr sei nur eine schlecht kommunizierte Lademöglichkeit reklamiert sowie eine Reparaturstation empfohlen worden. Radtouristen in die Innenstadt zu leiten, sei nicht in Erwägung gezogen.
Die IG Velo erhebt deshalb konkrete Forderungen. Zum einen tritt sie „für eine Sperrung der Hauptstraße in Höhe der Uehlin-Häuser durch versenkbare Poller“ ein. So würden alle Parkflächen für den motorisierten Verkehr erreichbar bleiben „und lediglich der Durchgangsverkehr, der für den Handel nicht relevant ist, wird auf die Umgehungsstraße beziehungsweise die Umfahrungen umgeleitet“. Von einer Mischfläche mit Schrittgeschwindigkeit im Abschnitt zwischen Hebelstraße und Adolf-Müller-Straße würde der Langsamverkehr und damit auch der Handel profitieren.
Die IG Velo befürworte außerdem, dass die Radabstellanlage direkt an der Hauptstraße gegenüber der Bäckerei Heizmann entfernt werde. „Diese Abstellanlage braucht einen Ort, an dem es auch genügend Platz für Lastenräder und für eine Lademöglichkeit für E-Bikes gibt.“ Die Radständer (Anlehnbügel) vor dem Unverpackt-Laden hingegen seien „gut belegt und unverzichtbar. Bis zu zehn Fahrräder hier bringen deutlich mehr Kundschaft in die Stadt als ein Pkw“, schreibt die IG Velo. Allerdings sehen die Pläne für eine Neuanordnung der City-Möbel vor, genau hier drei dieser Anlehnbügel zu entfernen.