Schopfheim (sk) Fast alle Kandidaten sind gekommen: Eine Veranstaltung am Theodor-Heuss-Gymnasium gab wahlberechtigten Schülern die Möglichkeit, die Bewerber aus dem Wahlkreis Lörrach-Müllheim persönlich kennenzulernen. Laut Pressemitteilung waren Vertreter der sieben Parteien eingeladen, die sich entsprechend den aktuellen Umfragen am 23. Februar berechtigte Hoffnungen auf den Einzug in den Bundestag machen dürfen: CDU, AfD, SPD, Grüne, BSW, FDP und Linke. Die meisten kamen auch – außer Marco Näger von der AfD.

Zuerst mussten sich die Kandidaten den Speed-Dating-Fragen – also kurze Frage, kurze Antwort – der Moderatoren Liliane Rieckmann und Johannes Mees stellen. Unter anderem wurde gefragt, welches Gesetz die Kandidaten direkt umsetzen würden, wenn sie dafür keine Mehrheit im Parlament bräuchten. Danach standen die Kandidaten den Schülern Rede und Antwort – und die Fragen seien durchaus kritisch gewesen, heißt es in der Pressemitteilung. Diskutiert wurde insbesondere über Mindestlohnerhöhung, Sicherheitspolitik, Finanzierung nachhaltiger Technologien, Abtreibung, Ukrainekrieg und Reichensteuer.

Die Rückmeldungen der Kandidaten nach der Veranstaltung seien durchweg positiv gewesen, heißt es in der Mitteilung der Schule. Von einem „ausgesprochen gewinnbringenden Format“ (Julian Wiedmann, SPD) sei die Rede gewesen, von einem „Zeichen der Hoffnung für die Rechte der jungen Generation“ (Jasmin Ateia, Die Grünen). Rainer Büttner (BSW) wird mit der Aussage zitiert, dass die Veranstaltung „eine ganz tolle Sache für die Politik“ sei, sich „auch kritischen Nachfragen zu stellen und nicht immer nur Veranstaltungen mit den eigenen Fans auszurichten.“ Auch die Schüler zeigten reges Interesse. Der Musiksaal sei brechend voll gewesen. Lilly Kuny (zwölfte Klasse) fand die Veranstaltung „sehr informativ und hilfreich, für alle, die zum ersten Mal an so einer wichtigen Wahl teilnehmen“, Marlene Steiger (13. Klasse) wird in der Mitteilung mit der Aussage zitiert, „dass man sich mit den Standpunkten der einzelnen Parteien auseinandersetzt, aber auch lernt, worin die Meinung der Wahlkreiskandidaten von der ihrer Partei abweicht.“ Zwar seien sich an diesem Tag gewiss nicht alle einig gewesen, was die großen politischen Streitfragen angeht. Über eine Sache habe aber unter allen Anwesenden doch Konsens geherrscht: Die Veranstaltung „DeineWahl“ sei ein voller Erfolg gewesen, „denn das kritische Miteinander-Reden ist fundamental für unsere Demokratie.“