Schopfheim Die Stadt Schopfheim will bis 2040 klimaneutral werden. Um die hochgesteckten Klimaziele in der Markgrafenstadt zu erreichen, leisten die Waldorfschule und das Theodor-Heuss-Gymnasium (THG) einen „erheblichen Beitrag“, so der technische Beigeordnete Thomas Schmitz. Die beiden Schulen werden künftig gemeinsam über eine Hackschnitzel-Anlage beheizt.

Für Daniel Weiß, den Planer der neuen Wärmeversorgung, ist das „die größte Klimaschutzmaßnahme, die die Stadt bisher auf den Weg gebracht hat“. Mit einem Festakt wurde das neue Heizwerk in der Freien Waldorfschule vorgestellt. Die Anlage stelle einen bedeutenden Schritt in Richtung nachhaltiger und regionaler Wärmeversorgung dar, sagte Verena Egin-Erdem, die Geschäftsführerin der Waldorfschule.

Bereits seit 2017 habe man nach einem Ersatz für die mehr als 35¦Jahre alte Gasheizung gesucht. Die ursprünglichen Pläne für ein Blockheizkraftwerk habe man wieder verworfen und seit 2021 gezielt den Einbau einer mit Hackschnitzeln befeuerten Heizung geplant. Gleichzeitig wurden Gespräche mit der Stadt über einen Anschluss des Gymnasiums und mit dem Landkreis wegen der Vicemoos-Halle geführt. „Wir glauben an die Technik der Nahwärme“, sagte Beigeordneter Schmitz. Das THG habe einen extrem hohen Heizwärmebedarf und rund 680.000¦Kilowattstunden Gas im Jahr verbraucht. Die neue Heizung kostete rund 650.000¦Euro, rund 150.000¦Euro leistete die Stadt als Baukostenzuschuss. Rund 30¦Prozent der Projektkosten konnten über Förderprogramme gedeckt werden. Die verbleibenden Mittel wurden aus eigener Kraft und mit großem Engagement aufgebracht, berichtet Waldorf-Geschäftsführerin Egin-Erdem.

Rund eine Million Kilowattstunden Gas wurden bisher in der Waldorfschule, im THG und der Vicemooshalle verbraucht. Allein 650.000¦kWh brauchte das THG. Künftig werden 95¦Prozent weniger Gas benötigt, nur noch eine relativ kleine Menge muss für den alten Gaskessel, der als Notversorgung in Betrieb bleibt, bezogen werden.

Die 1000 bis 1200 Kubikmeter Hackschnitzel für die Wärmeversorgung der Schulen kommen aus einem Umkreis von 20 bis 30¦Kilometern. Damit werden nicht nur regionale Wirtschaftskreisläufe durch die Nutzung nachhaltiger Biomasse aus der Umgebung unterstützt. Vor allem blasen Stadt und Waldorfschule gemeinsam pro Jahr etwa 240¦Tonnen CO2 weniger in die Atmosphäre. Dies entspricht, so ein anschaulicher Vergleich von Daniel Weiß, der Menge, die rund 70¦Autos im Jahr durch den Auspuff jagen.