Zu wenig Schmelzwasser im Frühjahr, kaum Regen: Das hat dazu geführt, dass auch der Pegel der Wiese aktuell extrem niedrig ist. Somit kann auch nicht genug Wasser aus der Wiese für die Kanäle und Bäche wie das städtische Wuhr abgezweigt werden. Unter dieser Situation leiden unter anderem auch die Fische im Gewerbekanal in Schopfheim. So hilft der örtliche Angelsportverein den Fischen?
Angeln ist zurzeit sowieso untersagt
Damit die Bewohner des Gewerbekanals in Schopfheim nicht auf dem Trockenen sitzen, hat der Angelsportverein mit Sandsäcken sogenannte Gumpen (Mulden) geschaffen. Außerdem ist Angeln derzeit untersagt.
In der jüngsten Gemeinderatssitzung hatte Bürgermeister Dirk Harscher mitgeteilt, dass der Angelsportverein (ASV) wegen der Trockenheit den Floßkanal abfischen muss und im Gewerbekanal mit Sandsäcken Rückzugsgebiete mit ausreichend Wasser schaffen werden.
Die kaputte Stellfalle hat nichts damit zu tun
Hintergrund ist, dass nicht genug Wasser aus der Wiese für die Kanäle und Bäche wie das städtische Wuhr abgezweigt werden kann. Das hat nichts mit der seit Jahren kaputten Stellfalle beim Hammerwehr zu tun, die 2023 repariert sein soll. Ursache ist die Trockenheit.
Die Wiese hat oberste Priorität
Der Wiese-Pegel ist extrem niedrig, weil es zu wenig Schmelzwasser gab und es zu wenig geregnet hat. In dieser Situation muss entschieden werden, ob und welche Kanäle und Bäche, die an der Wiese hängen, Wasser bekommen. Der Ermessensspielraum ist gering. Oberste Priorität hat die Wiese.
Auf diesen Aspekt hatte Bürgermeister Harscher im Zusammenhang mit der Debatte um eine Teiltrockenlegung des Bifig-Seitenkanals immer wieder hingewiesen. Der Angelsportverein hat die von Harscher angekündigten Aktivitäten umgesetzt, berichtet er in einer Pressemitteilung.
Außerdem verdunstet das Wasser
Es komme nicht nur zu wenig Nass von oben – bei diesen hohen Temperaturen verdunste das Wasser auch. „Ebenso ist bei hohen Wassertemperaturen wenig Sauerstoff im Wasser gelöst, welchen die Fische einatmen.“ Eigentlich hätte der Gewerbekanal nach der jährlichen Wartung, die am 18. Juli endete, wieder mit Wasser gefüllt werden sollen. „Leider konnte dies nicht geschehen, da das Wasser sonst in der Wiese fehlen würde und die Befürchtung im Raum steht, dass die Wiese eventuell trockenfällt“, teilt Peter Engler vom ASV mit.
Rückzugsmöglichkeiten für die Fische bilden
Da die Rückzugsmöglichkeiten und der Sauerstoff im Kanal für die Fische knapp werden, hat der ASV in Absprache mit der Stadt, die als größtes Mitglied der Teichgenossenschaft in der Pflicht ist, für die Lebewesen im Kanal zu sorgen, im Kanal Gumpen mit Sandsäcken gebildet, die Rückzugsmöglichkeiten bilden.
Zehn Mitglieder errichten in drei Stunden die Gumpen
Die Stadt stellte die Sandsäcke bereit, ein Vereinsmitglied Baumstämme. Innerhalb von drei Stunden haben zehn Vereinsmitglieder die Gumpen errichtet. Der Floßkanal wurde zwei Tage zuvor abgefischt. Hier wird die Wasserführung zurückgefahren, damit der Schlierbach nicht austrocknet. Die Angler weisen auch auf das Wasserentnahmeverbot hin.