Mathias Küng, AZ

Die anhaltende Trockenheit macht den Gewässern im Kanton Aargau und den darin lebenden Tieren zu schaffen. Zum einen steigt die Wassertemperatur, zum andern führen manche Bäche nur noch sehr wenig Wasser. Prekär ist es bei der Sissle und ihren Zuflüssen im Fricktal.

Sie kommen dorthin, wo noch Wasser fließt

Dort wurden jüngst nach einer Beobachtung über tote Fische die überlebenden Tiere in einen Bereich des Bachs umgesiedelt wo noch Wasser fließt. Dies sagt Florian Randegger, Fachspezialist Fischerei im von Stephan Attiger geführten kantonalen Departement Bau, Verkehr und Umwelt, auf Anfrage.

Nur, wenn es eine geeignete Stelle gibt

Ob dies auch in weiteren Bächen nötig werde, vermöge er derzeit nicht zu sagen: „Wie beobachten die Situation, eine Notabfischung ist aber nur der letzte Ausweg und wird nur vorgenommen, wenn am gleichen Gewässer eine geeignete Stelle vorhanden ist, um die Fische wieder einzusetzen.“ Dies auch, weil das Ausfischen für die Tiere großen Stress bedeute und solche Stellen nicht in jedem Fall vorhanden seien.

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Fische suchen Zuflucht an kühlen Zuflüssen

In den Flüssen wurden in den vergangenen Jahren wichtige Rückzugsstellen identifiziert, erklärt Randegger, welche temperatursensible Fische in extremen Hitzeperioden aufsuchen. Die Erfahrung zeigt, dass dies an den Mündungen von kühlen Zuflüssen der Fall ist. Oder auch dort, wo es im Fluss Grundwasseraufstöße gibt wie beispielsweise stellenweise in der Limmat.

Ausbaggerungen an Mündungen schaffen mehr Platz

Wenn sich plötzlich Fische an solchen kalten Stellen sammeln, werde dort als Notmaßnahme mit einer örtlichen Ausbaggerung die Einmündung vertieft, um mehr Platz zu schaffen.

So eine Ausbaggerung wurde, wie Randegger einen Bericht des Regionaljournals bestätigt, unterhalb des flusswassergekühlten Atomkraftwerks Beznau auf Initiative der lokalen Fischer schon im Frühsommer im Einmündungsbereich der Surb in die Aare vorgenommen.

Atomkraftwerk Beznau produziert weniger Strom

Das AKW produziert derzeit weniger Strom, damit nicht zu viel Kühlwasser die Aare noch mehr aufheizt. Das AKW darf jedoch mit Erlaubnis des Bundesamtes für Energie weiter Strom produzieren, weil Bern aufgrund des russischen Gas-Wirtschaftskriegs und der anhaltenden Trockenheit ein hohes Risiko einer winterlichen Stromknappheit sieht.

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