Was für ein Auftakt für den Eurovision Song Contest in Basel! Bei Bilderbuchwetter und frühsommerlichen 25 Grad Celsius herrschte schon vor der offiziellen Eröffnung eine gespannte Vorfreude auf die ESC-Woche.
Dieser Erwartung wurde Basel absolut gerecht – auch wenn mehrere propalästinensische Aktivisten immer wieder versuchten, den Ablauf zu stören und auf ihre Anliegen aufmerksam zu machen. Die Veranstalter sollten Israel von der Teilnahme am Musikwettbewerb ausschließen. Doch dazu später mehr.
Die Innenstadt von Basel war am Sonntagnachmittag so voll wie sonst nur beim Morgenstraich, dem höchsten Feiertag der Fasnacht.
Und an die Fasnacht erinnerten nun auch manche Klänge: Denn als Begleiter der 37 Delegationen fungierten auch Fasnachtscliquen, übrigens nicht nur aus der Schweiz, sondern auch aus Grenzach, Lörrach oder Weil am Rhein.
Basel punktete mit seiner Lage im Dreiländereck und bezog seine Nachbarn gerne in das Musikfest mit ein.
Traditionell werden die Teilnehmer des ESC auf einem türkisen Teppich begrüßt. In Basel war es der längste türkise Teppich der ESC-Geschichte. 1300 Meter waren zwischen dem Rathaus und der Basler Messe in Kleinbasel zu absolvieren.
Dafür stellten die Verkehrsbetriebe historische Tramwagen zur Verfügung, die wiederum von über 100 Vereinen, Brauchtumsgruppen und Organisationen aus der Region begleitet wurden.
Noch zwei Stunden vor Beginn der Zeremonie waren städtische Mitarbeiter damit beschäftigt, den hellblauen Fiiz auf das Straßenpflaster zu kleben. Bei laufendem Straßenbahnbetrieb wohlgemerkt.
Mehrere zehntausend Zuschauer säumten die Straßen und machten aus der Parade ein knallbuntes Volksfest – mit zahllosen Flaggen der Teilnehmernationen, aber auch mit mindestens ebenso vielen Regenbogen-Fahnen. Einen Sonderapplaus bekamen die Fans aus Australien, das seit vielen Jahren einen Sonderstatus beim ESC hat.
Proppenvoll waren die Gassen der Altstadt, wo die Zuschauer jeden verfügbaren Zentimeter ausnützen, um einen Blick auf die ESC-Künstler zu erhaschen.
Ein beeindruckendes Bild bot aber auch die Mittlere Rheinbrücke, wo sich ebenfalls tausende Zuschauer postiert hatten.

Nicht zu übersehen waren die palästinensischen Flaggen einiger Aktivisten, die gegen die israelische Politik demonstrierten. Die Polizei war zwar stark präsent, ging aber mit Fingerspitzengefühl vor und versuchte mit Gesprächen mäßigend einzuwirken. Als eine Gruppe allerdings kurz vor der Messe versuchte, die Straßenbahngleise zu blockieren, ging sie sofort und konsequent dazwischen. So blieb die Protestaktion folgenlos für den Ablauf der Veranstaltung und die Stimmung beim Publikum.
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