Hinter Helmut Kohler aus Schwörstadt liegt am Donnerstagmorgen eine schlaflose Nacht – wieder einmal: Durch den starken Regen, gepaart mit Schneeschmelze, sind die Bauwerke, die das Wasser vom Ossenberg auffangen und in die Kanalisation leiten sollen, erneut in die Knie gegangen. Die Folge: Überschwemmungen an der Schulstraße. „Nach einer fünfstündigen Dauerreinigung kam um 3.30 Uhr das Wasser sogar neben dem Bachbett direkt aus dem Hang, die Überschwemmung konnte nicht mehr verhindert werden“, schreibt Kohler in einer Mitteilung an diese Zeitung.
Prüfungen stehen noch aus
Das Problem beschäftigt die Anwohner und die Behörden bereits seit Jahren. Bürgermeisterin Christine Trautwein-Domschat hatte die Entwässerung schon bei ihrem Amtsantritt auf ihre Agenda gesetzt, seit 2019 gibt es eine Entwässerungsplanung, Mittel dafür sind im Gemeindehaushalt eingestellt. Allerdings stehen noch Prüfungen des Regierungspräsidiums aus. Die Unterlagen lägen der Behörde seit rund sieben Monaten vor, schreibt Kohler.
Hintergrund der immer wiederkehrenden Überschwemmungen sind in den 1930er Jahren verlegte Dränagen, die das Wasser am Ossenberg sammeln und bis kurz vor die Häuser unterhalb des Hangs führen. Bei starken Regenfällen tritt das Wasser über. Kohler vermutet einen Zusammenhang mit den Dolinen des Dinkelbergs. „Wenn in diesen unterirdischen Höhlen ein gewisser Pegel erreicht ist, kommt beim nächsten Starkregen die Überflutung.“