St. Blasien – In einer der letzten Sitzungen der zu Ende gehenden Amtsperiode ist die Entscheidung gefallen: Einstimmig hat der Gemeinderat in Abwesenheit des zu Ehrenden beschlossen, Thomas Mutter zum Ehrenbürger zu ernennen. Damit werde „ein umfassendes Engagement in mehreren Bereichen gewürdigt“, sagt Bürgermeister Adrian Probst im Gespräch mit dieser Zeitung.
„Es ist eine unwahrscheinlich große Ehre“, sagt Thomas Mutter. Er sei sprachlos gewesen, als Bürgermeister Adrian Probst ihm von dem Vorhaben berichtete. Er empfinde „große Freude und Dankbarkeit“, gleichzeitig stelle er sich auch „vorsichtig die Frage, ob man es wirklich verdient hat“.
Diese Ehrung sei nur ganz wenigen Menschen vorbehalten, sagt Probst; festgeschriebene Regeln, wann sie ausgesprochen wird, gibt es nicht. Aber alle seien sich einig gewesen, dass die höchste Ehrung, die eine Kommune aussprechen könne, der richtige Dank für das Wirken von Thomas Mutter sei. Es sei ein Anliegen des Gremiums gewesen, selbst noch über die Ehrung von Thomas Mutter zu beschließen. Zuletzt wurde den früheren Bürgermeistern Johann Meier (2019) und Wolfgang Endres (2016) diese Ehre zuteil.
Ein wichtiges Beispiel für den großen ehrenamtlichen Einsatz von Thomas Mutter, der noch erster Bürgermeister-Stellvertreter ist, sei die Vertretungszeit nach dem Tod von Bürgermeister Rainer Fritz im Jahr 2016. Mutter habe alle Pflichten des Amtes übernommen, mit seinem Namen für die Richtigkeit von Verwaltungshandlungen gebürgt und sich in knapper Zeit in viele Themen eingearbeitet, mit denen man sich üblicherweise kaum befasse, rief Adrian Probst in Erinnerung.
In der Begründung für die Verleihung der Ehrenbürgerwürde werden noch weitere Gründe für die Auszeichnung aufgeführt: „Mit seinen umfangreichen historischen Arbeiten hat er einen einmaligen Beitrag zur Bewahrung der Geschichte St.¦Blasiens geleistet“, heißt es beispielsweise. Damit habe er „ergänzend zu seinen Forschungen zu Fürstabt Martin Gerbert, für die er mit dem Fürstabt-Martin-Gerbert-Preis ausgezeichnet wurde, einen in herausragender Weise wertvollen Schatz historischer Erinnerung geschaffen, der auch in vielen Jahren noch Grundlage für ganzheitlich abgewogene Zukunftsentscheidungen sein wird.“
Mehr als 50 Jahre gehörte Thomas Mutter dem Gemeinderat an. In dieser Zeit habe er „die Entwicklung der Stadt maßgeblich mitgestaltet. Dabei waren ihm stets die umfassende Bewertung von Sachverhalten ebenso wichtig wie klare, auf die Zukunft ausgerichtete Entscheidungen – gleich ob strategisch bedeutsamer oder scheinbar kleiner Art.“ Mutter habe einen „entscheidenden Beitrag geleistet und so die Basis für eine erfolgreiche, dem Bürgerwohl dienende Kommunalpolitik geschaffen“. Die Ehrungsfeier ist für den Herbst vorgesehen, sagt Probst.