In der Reihe über die Kirchensanierungen der Seelsorgeeinheit Eggingen-Stühlingen Heilig Kreuz geht es heute um die Kirche St. Nikolaus Lausheim.
Ältestes Dorf-Dokument ist eine Schenkungsurkunde aus 780 von Richsind und Wenilo, Lausheimer Bewohner, die ihren Besitz an das Kloster St. Gallen abgaben. Außerdem gab es bei Restaurierungen 1968/1969 Reste von mindestens drei Vorgängerkirchen im Chorraum, welche vermuten lassen, dass bereits im 7. Jahrhundert eine Kirche erbaut wurde, mindestens aber im 10. Jahrhundert.
Die heutige Kirche wurde 1616 bis 1618 unter Martin Meister gebaut, der als Abt von St. Blasien 1596 bis 1625 gewirkt hatte. Die Kirche nimmt kunsthistorisch eine besondere Stellung ein. Denn Beispiele mit einer so umfangreich erhaltenen gemalten Ausschmückung aus der späten Renaissance sind sehr selten. Während der Zeit des Abtes Rusten (1108 bis 1125) im Kloster St. Blasien entstand eine Legende, aufgrund derer Geisteskranke Heilung in der Wallfahrtskirche erhofften.
Angeblich wurde in der Kirche ein Messgewand des Heiligen Nikolaus in einer kleinen Seitenkapelle aufbewahrt. Im 18. und 19. Jahrhundert wurde die Kirche mehrfach verändert, Restaurationen fanden 1893 und 1968/69 statt, die Außenrenovation fand zwischen 2001 und 2008 statt. Die staatliche Denkmalpflege hatte die Restauration 1969 finanziell unterstützt, nachdem wertvolle Malereien unter der Gipsdecke freigelegt worden waren.
Heimatforscher Norbert Scherble aus Lausheim hatte zum 400-jährigen Jubiläums-Patrozinium 2017 aus seiner Chronik die wichtigsten Stationen der Geschichte der St. Nikolauskirche vorgetragen.