In der Serie über die Maßnahmen an den Gotteshäusern der Seelsorgeeinheit Eggingen-Stühlingen Heilig Kreuz werden in dieser Episode die drei Kirchen des Stühlinger Ortsteils Schwaningen vorgestellt.

  • Kirche St. Martin Schwaningen: Hinter diesem Namen verbergen sich gleich zwei Kirchen in Schwaningen. Während der Säkularisation wurde die zweite Kirche St. Martin 1876 als Notkirche gebaut. Als die Trennung der beiden Religionsausrichtungen in römisch-katholisch und alt-katholisch vollzogen war, erhielten die Alt-Katholiken das Nutzungsrecht für die jüngere kleinere Kirche, als diese hinsichtlich der Mitglieder weniger Platz benötigten.
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Zuvor waren die Alt-Katholiken in der größeren Kirche nebenan heimisch gewesen. Im September 2020 trafen die Alt-Katholiken schweren Herzens die Entscheidung, ihre kleine Kirche in Schwaningen aufzugeben und gemäß einer „Verzichtserklärung“ das Gebäude der römisch-katholischen Kirchengemeinde zurückzugeben. Die Mängel des inzwischen 145 Jahre alten Gebäudes sind zu groß für den engen Etat. Eine Übergabefeier ist für die Zeit nach Corona angedacht, aktuell liegen die Unterlagen im Ordinariat Freiburg, über die weitere Nutzung des renovierungsbedürftigen verschlossenen Gebäudes wird noch entschieden.

  • Die „große“ Kirche direkt nebenan wurde ebenfalls St. Martin geweiht. Die erste urkundliche Erwähnung von „Svaninga“ war 766, die Pfarrei in Schwaningen wurde erstmals 1275 erwähnt, ist vermutlich aber weitaus älter. Zur Pfarrei gehörten auch Brunnadern und Unterwangen. Die Glocken wurden um 1350, 1450 und 1628 gegossen. Großen Schaden richtete der Brand im Jahr 1767 an, nur der Turm samt der Glocken blieb danach erhalten.
Die große Kirche St. Martin Schwaningen von innen.
Die große Kirche St. Martin Schwaningen von innen. | Bild: Yvonne Würth

Im Folgejahr konnte die neu gebaute Kirche im Rokokostil eingeweiht werden. Mehrere Maßnahmen wurden vorgenommen, die jüngsten Arbeiten mit Kosten in Höhe von 106 000 Euro sind inzwischen abgeschlossen. Der Turm wurde neu gestrichen, der Regenablauf neu geregelt, der Glockenstuhl erneuert und alle Öffnungen gegen Tauben gesichert.

  • Die Kalvarienbergkapelle zwischen Schwaningen und Stühlingen wurde im Jahr 1709 gebaut, später entstand ein Mesnerhaus daneben, welches inzwischen zum Kalvarienberghof ausgebaut wurde. Die Kapelle wird für Wallfahrten sowie zur Tiersegnung gerne genutzt, unter anderem fahren an Karfreitag Radfahrer aus Lottstetten und Rafz an.