In Bezug auf den geplanten Bau einer Zipline in Todtmoos laufen derzeit zwei Online-Petitionen. Die Bürgerinitiative „Freunde für Todtmoos“ plädiert für einen Standort am Weidberg in Todtmoos-Weg und hat Bürgermeister Marcel Schneider kürzlich im Rathaus einen Zwischenstand der Petition überreicht, die noch bis Freitag läuft.
Unter Federführung von Claudia Böhler und Manrio Zimmermann wurde parallel eine zweite Petition gestartet, die noch fünf Monate auf der Online-Plattform Openpetition läuft. Sie trägt den Titel „Zipline Todtmoos-Weg – alternativer Standort nicht am Wohngebiet, Vorteile für alle“. Hierin wird der Bau einer Seilrutsche in Todtmoos nicht grundsätzlich abgelehnt. Die Unterzeichner fordern jedoch einen alternativen Standort an den ehemaligen Hochkopfliften am Weißenbachsattel.
Konzepte für Seilrutsche liegen vor
Bereits in der Dezembersitzung wurde dem Gemeinderat eine Liste mit 89 Unterschriften als Widerspruch zum geplanten Standort überreicht: „Die Liste hat beim Gemeinderat keine positive Reaktion bewirkt. Nur drei von sieben Räten votierten gegen den Standort am Weidberg“, ist in einer Stellungnahme des Arbeitskreises Hochkopf zu lesen, die unserer Zeitung vorliegt. Bereits im September habe der Arbeitskreis dem Gemeinderat ein alternatives Konzept am Hochkopf/Weißenbachsattel vorgelegt, auf das der Gemeinderat jedoch nicht eingegangen sei.
Katrin Rühe vom Arbeitskreis Hochkopf, die lange im Bereich Outdoor-Tourismus arbeitete, erachtet es als wichtig, ein langfristiges und nachhaltiges Konzept zu entwickeln und auf die Bedürfnisse eines naturnahen Tourismus für Familien, Wanderer und Sportler Rücksicht zu nehmen. Sie meint in Bezug auf den Standort am Weidberg: „Todtmoos ist bereit, seinen schönsten Wanderberg einem kurzfristigen Event- und Tagestourismus zu opfern.“
Arbeitskreis Hochkopf setzt auf alternativen Standort
Der Arbeitskreis Hochkopf setzt auf einen alternativen Standort für die Zipline, verbunden mit sechs ganzjährig nutzbaren Projekten. Hierzu gehören neben einer Zipline entlang der alten Liftspur oder im Bereich eines Waldweges ein großer Naturspielplatz mit Slacklines, einer Zipline für Kinder und einem Förderband, das im Winter für die Rodelbahn und für Anfängerskikurse genutzt werden kann. Des Weiteren wird das Anlegen von Vesper- und Grillplätzen vorgeschlagen. Am Panoramaweg wird als Ergänzung ein Schaukelweg vorgeschlagen.
Die Beschilderung eines Wegenetzes für Trailrunning (Laufen in der freien Natur) mit GPS als angesagter Outdoor-Sport ist ein weiteres Projekt. Das Ziel der Projekte sei, Todtmoos wieder attraktiver für langfristige Ferienaufenthalte zu machen, sowie auch für die Einwohner einen Ort der Begegnung zu schaffen, an dem sich jeder wohlfühlt.
Die Zipline-Petitionen
Mit Stand 28. Januar haben diese Petition 144 Personen unterschrieben. 40 Prozent der Unterzeichner kommen aus Todtmoos (60 Unterschriften), 46 Prozent aus dem Gemeindeverwaltungsverband Sankt Blasien, 58 Prozent aus dem Landkreis Waldshut und zwei Prozent aus dem Raum Köln.
42 Prozent der Teilnehmer an der Petition sind an dem Thema interessiert, 25 Prozent sind direkt betroffen und 30 Prozent versuchen, andere von dem Projekt zu überzeugen. Monika Pfäfflin, betroffene Einwohnerin aus Weg, kommentiert etwa in der Petition: „Der Standort liegt direkt am Wohngebiet. Jeder Laut hallt im Tal. Der Weidberg mit seiner wunderbaren Natur und Ruhe wird für Eventtourismus zerstört.“