Beim Rundgang durch den höchstgelegenen Ortsteil der Gemeinde Ühlingen-Birkendorf zeigt Ralf Isele die Besonderheiten von Brenden. Der Ortskern befindet sich bei der Kirche und dem Rathaus der früher selbstständigen Gemeinde. Seit 2015 ist Isele Ortsvorsteher und sagt: „Der Zusammenhalt der Vereins- und Dorfgemeinschaft ist bei uns einmalig. Die Leute engagieren sich, sind freundlich und hilfsbereit.“

Heute finden im Rathaus Ortschaftsratssitzungen, Sprechstunden des Ortsvorstehers und nach Wunsch auch Trauungen statt. Auch das Probelokal des Kirchenchors, ein Leseraum und eine Wohnung sowie ein Raum der Volksbank sind hier untergebracht. Kultureller Mittelpunkt aber ist die Dorfhalle. Alle größeren Veranstaltungen finden hier statt. Da das Gebäude völlig überaltert ist, soll 2023 ein Neubau für zwei Millionen Euro entstehen.

Reizvolle Landschaft
Brenden liegt auf 900 Metern Höhe zwischen dem lieblichen Mettmatal und dem romantischen Tal der Schwarza, wo seit 1970 ein Bannwald der Natur überlassen wird. Die Hänge des Schwarzatals bieten einer einzigartigen Tier- und Pflanzenwelt ideale Lebensbedingungen.

Isele führt zum „Großen Felsen“, der nicht so bekannt ist wie der Rappenfelsen, aber genau so schön. Das Gebiet ist ein Paradies für Naturliebhaber und Wanderer. Isele ist hier verwurzelt, schon sein Urgroßvater wohnte in Brenden. „Ich wäre hier schon allein wegen dem Wald nicht weggegangen. Die Jagd und das Fischen sind von klein auf bis heute meine Leidenschaft“, erzählt er. Aber Trockenheit und Borkenkäfer machen zu schaffen. „Denen ist auch mein Wald zum Opfer gefallen.“

Ferienort Brenden
Brenden ist Urlaubsort. Es gibt noch wenige, aber gut ausgestattete Ferienwohnungen. Das Feriendorf der 70ger Jahre mit kleinen Häusern wird inzwischen fest bewohnt. Der Skilift Brenden ist ein Angebot für wintersportbegeisterte Einheimische und Gäste. Bei guter Schneelage stehen gespurte Loipen zur Verfügung.

Ein Wanderparkplatz bei der Abzweigung Schwarzabruck ist Ausgangspunkt für Wanderungen auf dem Rappenfelsensteig zum Bannwald und ins Schwarzatal. Von Brenden aus hat man eine wunderbare Aussicht über der Nebelgrenze in die Landschaft, die Hochrheinebene und zur Alpenkette. Für eine Einkehr steht das Gasthaus „Hirschen“ zur Verfügung.
Junge Familien
Erfreulich ist für den Ortsvorsteher und Vater von zwei Töchtern, dass die jungen Leute das Landleben schätzen und bleiben wollen oder auch nach einiger Zeit wieder zurückkehren. Für sie wurde ein Beachvolleyballplatz mit angrenzendem Spielplatz für Kinder angelegt, der sehr gut angenommen wird. Kindergarten und Grundschule sind im vier Kilometer entfernten Berau.
Gewerbe und Arbeitsplätze
Drei Handwerksbetriebe, eine KFZ-Werkstätte, ein Elektrobetrieb und eine Schreinerei bieten einige Arbeitsplätze. Ein innovativer Betrieb mit Parcours für Testfahrten mit dem in Brenden entwickelten Motorcrossbike „ebock“ ist ebenfalls hier ansässig. Die Schluchseewerk AG ist außerdem Arbeitgeber für viele Brendener.
Fünf Vereine

Vereine und Gruppierungen prägen das Leben im Dorf: Guggenmusik Studehaaghüler, Singgruppe Brenden-Staufen-Bulgenbach, Kirchenchor Brenden-Berau und Frauengemeinschaft mit zwei Gymnastikgruppen. Die Trachtenkapelle Brenden mit rund 30 Mitgliedern feiert als ältester Verein im Mai 125-jähriges Bestehen.