Wilfried Dieckmann

Nachdem 2018 der Tourismusgemeinde Grafenhausen rückläufige Übernachtungszahlen bescherte, präsentierte Lisa Wasmer, Leiterin der Touristinfo in Rothaus, dem Gemeinderat in der jüngsten Sitzung wieder steigende Zahlen.

Mit einem Übernachtungsplus von 7,68 Prozent wurde der Abwärtstrend aus dem Vorjahr deutlich gestoppt. Auch bei den Gästeankünften war 2019 eine Steigerung von 2,56 Prozent verbucht worden.

Lisa Wasmer leitet die Touristinfo in Rothaus.
Lisa Wasmer leitet die Touristinfo in Rothaus. | Bild: Wilfried Dieckmann

Übernachtungen im Plus

Bürgermeister Christian Behringer zeigte sich mit dem touristischen Ergebnis des letzten Jahres mehr als zufrieden. Mit 124.863 Übernachtungen könne er sehr gut leben. In den Zahlen des Bürgermeisters sind beispielsweise auch Zweitwohnungsübernachtungen sowie der Jugendzeltplatz integriert, die von der HTG nicht erfasst werden. Er hofft, dass Grafenhausen im Landkreis Waldshut für 2019 die dritte Position verteidigen kann. In dieser Statistik des Landkreises handelt es sich um Tourismusgemeinden ohne den Bereich Kurkliniken.

Auch Häuser mit der erfolgsgekrönten HTG-Card konnten nach Einbußen im Jahr 2018 in Höhe von 12,9 Prozent nun wieder ein deutliches Plus verzeichnen. Mit 47.958 Übernachtungen mit der HTG-Card verkündete Lisa Wasmer eine Steigerung von 5,3 Prozent. Auch bei den 18.580 Gästeankünften wurde ein 0,75 prozentiger Zuwachs verbucht.

Wie die Leiterin der Touristinfo informierte, hat sich die Aufenthaltsdauer der Gäste von 2,87 Tagen auf nunmehr 3,01 Tage erhöht. Ebenso sind die gesamten Ankunftszahlen von 33.328 um 2,56 Prozent gestiegen. Insgesamt gibt es in Grafenhausen 66 (Vorjahr 62) angemeldete Vermietungsbetriebe (davon haben zwölf Betriebe die Hochschwarzwald-Card), die zusammen eine Auslastung von 28,3 Prozent (Vorjahr 26,2 Prozent) aufwiesen.

2019 gab es insgesamt 6452 Geschäftsreisende (Vorjahr 7268). Gegenüber 2018 mit 50.348 Übernachtungen steigerten Hotels die Zahlen im letzten Jahr auf 57.325. Somit haben diese konzessionierten Betriebe einen Anteil von nahezu 50 Prozent an den Gesamtübernachtungen.

Als zweitgrößte Gruppe zeigten sich bei der Bilanz die Ferienwohnungen, die es auf 19.739 Übernachtungen (ohne Zweitwohnungen) brachten. Die Übernachtungszahlen bei Ferienhäusern und Ferienwohnungen, die nur als Zweitwohnungen genutzt werden, summierten sich auf 17.050. An Pensionen zeigten 9320 Feriengäste Interesse, an Gasthöfen 3576. Im Segment Camping, Wohnmobilstellplätze mit Dauercampern und Jugendzeltplatz kamen rund 17.000 Übernachtungen zusammen. Privatzimmer verzeichneten 447 Übernachtungen.

Schweiz dominiert

Aus welchen Bundesländern die Gäste nach Grafenhausen kommen, ist nur schwer zu ermitteln, da es sich bei der Anmeldung um keine Pflichtangabe handelt. Der Hauptanteil dürfte aber aus Baden-Württemberg stammen (28.200), gefolgt von Hessen (8391), Nordrhein-Westfalen (7810), Rheinland-Pfalz (5441), Bayern (3983), Saarland (2031) und den ostdeutschen Bundesländern (rund 2000). Keine Angaben machten 7654 Feriengäste.

Bei den Herkunftsländern dominierte mit großem Abstand die Schweiz (26.228), gefolgt von Frankreich (2548), Israel (2521) und den Niederlanden (2423).

Im Rückblick auf das vergangene Jahr rief Lisa Wasmer das Hochschwarzwälder Familienfest, den Naturparkmarkt, das Kinderprogramm mit dem Clown-Theater Kakerlaki und die Pilzwochen im Rothauser Land in Erinnerung.

Touristinfo und Corona

Laut Lisa Wasmer waren die Mitarbeiter der Touristinfo Grafenhausen in der noch andauernden Corona-Zeit seit Mitte März in Kurzarbeit, zwischenzeitlich wird wieder zu 50 Prozent gearbeitet.

Die Tourismusleiterin aus Rothaus geht davon aus, dass ab August das komplette Team zu 100 Prozent tätig sein wird. Wie sich dieses Jahr veranstaltungstechnisch entwickeln werde, sei nicht absehbar.

So wurde unter anderem die Großveranstaltung SWR1 Pfännle komplett abgesagt. Denkbar sei aber das Kinderferienprogramm, das von der HTG in Zusammenarbeit mit der Gemeinde und Vereinen angeboten werde.