Seit 15 Jahren sitzt Andreas Schwab für die CDU im Europaparlament in Brüssel. Auch die nächsten fünf Jahre habe er „Bock auf die EU„, wie er im Redaktionsgespräch bei SÜDKURIER und Alb-Bote in Waldshut verriet.

Zusammen mit dem CDU-Bundestagsabgeordneten Felix Schreiner sowie den Vorsitzenden der beiden CDU-Stadtverbände Waldshut und Tiengen, Philipp Studinger und Nathalie Rindt, diskutierte der Politiker wenige Tage vor der Europawahl mit den Redaktionsleitern von SÜDKURIER und Alb-Bote, Kai Oldenburg und Roland Gerard, sowie Redakteurin Juliane Schlichter, über die Akzeptanz der Europäischen Union und deren Verhältnis zum Nachbarland Schweiz.

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„Die Bevölkerung in den jungen Mitgliedsstaaten ist pro-europäischer als ihre jeweiligen Regierungen“, sagte Schwab. Als Dilemma dort bezeichnete der Europaabgeordnete, dass zwar ein Großteil der Menschen in den osteuropäischen Mitgliedsstaaten hinter der EU stehe, aber nur wenige zur Europawahl gehen. Zu weit weg seien die Themen aus Brüssel für die Bürger. „Mit unserem Spitzenkandidaten Manfred Weber wollen wir die EU näher an die Bevölkerung bringen“, sagte Schwab, der selbst erneut kandidiert.

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Der Wahlkreis des 46-jährigen gebürtigen Rottweilers umfasst 297 Städte und Gemeinden. Dazu gehören auch die Hochrhein-Gemeinden an der Schweizer Grenze. Zum Verhältnis zu den Nachbarn sagte Andreas Schwab: „Es gibt noch ganz viel zu tun.“

Als Beispiel nannte er die Regelung, dass Handwerker, die einen Auftrag in der Schweiz ausführen wollen, sich acht Tage vorher anmelden müssen. „Im digitalen Zeitalter kann man das mit einem Klick machen, dafür braucht es nicht acht Tage Vorlaufzeit“, findet der Abgeordnete, der im Europaparlament unter anderem Mitglied der Delegation für die Beziehungen zur Schweiz ist.

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Auf die Frage von Kai Oldenburg, warum die Europäische Union mit Brüssel, Straßburg und Luxemburg drei Standorte brauche, antwortete Andreas Schwab: „Wir könnten manches sicherlich noch verschlanken.“ Allerdings, merkte er an, besäßen die Doppelstädte in seinem Wahlkreis, Villingen-Schwenningen und Waldshut-Tiengen, ebenfalls jeweils zwei Rathäuser.