Nach mehr als 90 Jahren geht in Waldshut eine Ära zu Ende. Die beiden Schwestern Ursula Albrecht und Monica Albrecht-Maier übergeben die Leitung des Kinos an der Bernhalde an Bernd Gschöpf. Der neue Pächter betreibt seit 2014 auch das ebenfalls im Eigentum der Familie Albrecht befindliche Kino in Rheinfelden. Mittelfristig plant Bernd Gschöpf erweiterte Öffnungszeiten und zusätzliche Angebote wie etwa Live-Übertragungen von Konzerten. Der Pachtvertrag läuft bis zum Jahr 2028.
Stammhaus der Familie Albrecht
Das Waldshuter Kino war stets das Stammhaus der Familie Albrecht, mit Kinos unter anderem in Rheinfelden, Bad Säckingen, Lauchringen und Blumberg. In dritter Generation betreiben Ursula Albrecht und ihre Schwester Monica Albrecht-Maier den Traditionsbetrieb. Jetzt möchten sich beide anderen Aufgaben und Interessen zuwenden.
Der Rückzug ins private, so Ursula Albrecht, habe verschiedene Gründe, nicht zuletzt spiele eine große Rolle, dass im vergangenen Jahr die Mutter der beiden Schwestern verstarb. „Im Vergleich zu Herrn Gschöpf sind wir auch schon etwas in die Jahre gekommen“, sagt Ursula Albrecht schmunzelnd
Platz für 300 Kinogäste
Ab Mai 2018 übernimmt Bernd Gschöpf das Traditionshaus in der Waldshuter Innenstadt mit zwei Kinosälen und insgesamt 300 Sitzplätzen. In Rheinfelden betreibt Gschöpf das Kino Rheinflimmern. Die Leitung des Waldshuter Betriebes soll ab Herbst Gschöpfs Ehefrau Anna-Katharina übernehmen. Das Rheinflimmern hat Gschöpf im Oktober 2014 ebenfalls von der Familie Albrecht gepachtet und seitdem das frühere Ali-Kino-Center erfolgreich geführt.
Optimismus auf beiden Seiten
„Wir sind sehr erfreut, dass ein versierter und engagierter Kinobetreiber wie Herr Gschöpf unsere Kinos in Waldshut übernimmt, sagte Ursula Albrecht und lobte die bisherige Zusammenarbeit: „Er hat die Rheinfelder Kinos weitergebracht und wird auch Waldshut weiterbringen.“ Und auch Bernd Gschöpf selbst ist optimistisch: „Ich bin mir sicher, das Waldshuter Kino erfolgreich führen zu können.“ Der Pachtvertrag für das Rheinflimmern wurde parallel zum neuen Pachtvertrag für das Waldshuter Kino bis 2028 verlängert.
Das Waldshuter Kino, so Ursula Albrecht, sei sehr belebt und spiele im täglichen Kulturbetrieb der Stadt sowie für die weitere und nähere Umgebung eine große Rolle, die sogar bis in die Schweiz hinein ausstrahle. Bernd Gschöpf plant für den Anfang, die Bestuhlung im Waldshuter Kino sowie den Kassen- und Thekenbereich zu erneuern.
Tägliche Nachmittags-Vorstellungen
Die Leitung wird ab Oktober seine Ehefrau Anna-Katharina Gschöpf übernehmen, die bis dahin noch in Freiburg beschäftigt ist. Das Kinoprogramm im Waldshuter Kino möchte er ähnlich wie im Rheinflimmern mit Filmreihen für Männer und Frauen, sowie speziellen Events erweitern und langfristig auch die Öffnungszeiten erweitern. Geplant sind auch Live-Übertragungen von Konzerten und Opern per Livestream. Außerdem plane er täglich Nachmittags-Vorstellungen, ergänzt Ursula Albrecht.