Herr van der Horst, Sie waren kürzlich Kandidat in der Comedyshow „LOL“, Sie haben Moderatorin Andrea Kiewel im ZDF-„Fernsehgarten“ vertreten, jetzt bekommen Sie Ihre eigene Quizshow. Läuft gut zurzeit, oder?
Lutz van der Horst: Stimmt, dieses Jahr geht es für mich ganz schön ab. Ende des Jahres erscheint auch noch mein erster Roman, „Konfetti Blues“, und vergessen Sie nicht: Ich bin vor Kurzem auch aufs „Traumschiff“ eingeladen worden, womit sich ein echter Kindheitstraum für mich erfüllt hat. Ich war schon immer ein großer Fan vom „Traumschiff“ und auch von der „Schwarzwaldklinik“.
Welche Rolle durften Sie spielen?
Van der Horst: Eine kleine, tragikomische Rolle, mehr darf ich noch nicht verraten. Ich habe die vom „Traumschiff“ ja jahrelang angerufen und genervt mit der Bitte, mir eine Rolle reinzuschreiben. Ich hatte die Hoffnung schon längst aufgegeben, als endlich der Anruf kam: Jetzt geht‘s los. Ich war fünf Drehtage dort, und es hat wahnsinnig viel Spaß gemacht.
Was passiert in Ihrer Sendung „heute-show extra – Das Quiz“, die an diesem Freitag im ZDF startet?
Van der Horst: Es gibt zwei Teams, die aus jeweils einem Comedian und einem Politiker bestehen. Bei den Comedians handelt es sich um Olaf Schubert und Gisa Flake, die Politiker wechseln – da sind zum Beispiel die SPD-Ministerin Bärbel Bas oder Philipp Amthor von der CDU am Start. Moderiert wird das Ganze von mir, und ich stelle auch die Fragen, die sich um möglichst absurde Politikthemen drehen. Es geht um kuriose Geschichten in der Politik wie etwa die Frage, was die CDU mit Helene Fischer gemeinsam hat – mehr als man denkt, das kann ich schon verraten.
Mit Politikern und Politikerinnen haben Sie als langjähriger Außenreporter der „heute-show“ ja schon Erfahrung. Kennt man Sie, wenn Sie im Berliner Politbetrieb auftauchen?
Van der Horst: Oh ja, im Bundestag bin ich schon sehr bekannt, was sich an den Reaktionen gut ablesen lässt. Es gibt davon zwei: Die einen Politiker kommen auf mich zu, weil sie mich mögen und mit mir reden wollen, die anderen – und das sind die meisten – laufen schnell weg, weil sie genau das nicht möchten.
Wer kommt auf Sie zu?
Van der Horst: Der frühere Gesundheitsminister Karl Lauterbach oder der bayerische Ministerpräsident Markus Söder zum Beispiel, diese beiden sind extrem schlagfertig, die hätten durchaus Comedians werden können. Gar keine Chance mit unseren Fragen haben der Kollege Fabian Köster und ich dagegen nach wie vor bei Bundeskanzler Friedrich Merz. Auch Angela Merkel haben wir nie vors Mikrofon gekriegt.

Die Politiker welcher Partei haben den besten Humor?
Van der Horst: Das lässt sich nicht verallgemeinern, es gibt in jeder Partei Politiker, die lustig sind. Es ist aber häufig so, dass die Politiker regierender Parteien weniger auf mich zukommen, weil sie ja etwas zu verlieren haben. Wenn Politiker gerade nicht in der Verantwortung sind, sind sie dagegen deutlich entspannter.
Wer hat Sie und Ihren Kollegen Fabian Köster am meisten überrascht?
Van der Horst: Die FDP-Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann, würde ich sagen. Die ist übrigens auch Gast in meiner Quizshow. Wir haben sie vor vielen Jahren an einem ereignislosen Tag im Bundestag entdeckt, ich kannte sie damals noch gar nicht – und war überrascht, wie lustig sie war. Sie hat eine Pointe nach der anderen rausgehauen, ein echter Glücksfall.
Sie werden dieses Jahr 50. Wie geht es mit Ihrer Karriere weiter?
Van der Horst: Ich habe ja das große Glück, mit der „heute-show“ bei einem Format beschäftigt zu sein, das an Aktualität auch künftig nichts einbüßen wird. Das kann also gern noch ein paar Jährchen weitergehen. Außerdem: Ich war auf dem „Traumschiff“, da kann es mit meiner TV-Karriere ja nur noch steil nach oben gehen. (lacht) Ach, und noch dazu habe ich seit fast einem Jahr einen Podcast mit Ilka Bessin: „Uns fragt ja keiner!“ Eben weil uns keiner fragt und wir uns jetzt einfach Fragen rauspicken, die anderen Promis schon gestellt worden sind – uns aber eben leider nicht.