Die ersten Helikopter haben das Spital Waldshut bereits wieder angeflogen, der Flugbetrieb geht wieder seinen gewohnten Gang.
Nur rund drei Monate Bauzeit dauerte die Modernisierung des nicht mehr der Norm entsprechenden Landeplatzes, die am 6. Juni begann und mehr ein Neubau als eine Sanierung ist, erklärte die Waldshuter Architektin Luzia Duffner. "Eigentlich mussten wir alles komplett neu bauen, das war vorher ja nur ein sehr kleiner Platz."

"Es ist ein Unterschied wie Tag und Nacht"
Wie stark sich der Platz verändert hat, zeigt seine neuen Ausmaße. "Er ist mindestens vier mal so groß wie vorher", sagt Duffner und zählt einen Teil der Neuerungen auf: Eine Beheizung im Inneren, so dass bei Frost keine Taumittel eingesetzt werden müssen, Fangnetze am Rand zur Sicherung der auf der Plattform befindlichen Menschen, eine Beleuchtung, Signalleuchten am angrenzenden Krankenhausgebäude und ein Windsack zur Anzeige von Windrichtung und -stärke. "Es ist ein Unterschied wie Tag und Nacht", erklärt Duffner.
Somit erfüllt der Landeplatz die aktuellen Anforderungen und ist einer der 300 nach Luftverkehrs-Ordnung genehmigten Landeplätze in Deutschland.
Modernisierung billiger als anfangs geplant
Bei dem Bauprojekt lief alles reibungslos und nach Plan, so die Architektin. So konnte nicht nur der von vorneherein enge Zeitrahmen eingehalten, sondern mit rund 550 000 Euro auch der in der Grobplanung geschätzte Kostenrahmen unterschritten werden. Auch vom Regierungspräsidium Freiburg, welches die Modernisierung auferlegt hatte, gab es Lob. Auch Geschäftsführer Hans-Peter Schlaudt ist zufrieden: „Ich bin froh, dass in der Übergangszeit alles reibungslos geklappt hat.“
Plattform musste erneuert werden
Durch den Erlass neuer luftfahrtrechtlicher Vorgaben durch die Europäische Union im Jahr 2012 und Inkraftreten der geänderten Lufverkehrs-Ordnung des Bundes im Jahr 2016 gab es neue Anforderungen an die Landeplätze der Krankenhäuser. Bis Mitte des Jahres sollten diese von den Betreibern umgesetzt werden. Auch der Landeplatz des Waldshuter Spitals entsprach nicht mehr der neuen Norm.
- Die Anforderungen: Zu den neuen Anforderungen gehört unter eine Mindestgröße der Start- und Landefläche von 15 Meter mal 15 Meter. Außerdem muss es eine einheitliche Markierung geben. Die erforderliche Erkennungsmarkierung für eine Landestelle besteht aus einem weißen „H“ auf einem roten Kreuz.
- Die Übergangszeit: Während der Bauphase mussten die Hubschrauber bei der Feuerwehr im Gewerbegebiet Kaitle landen. Der Transfer zwischen Spital und Landeplatz wurde mit Krankenwagen durchgeführt. Damit der Landeplatz im Kaitle benutzt werden konnte, musste er zuvor selbst in kleinerem Umfang ertüchtigt werden, so Hans-Peter Schlaudt, Geschäftsführer der Spitäler Hochrhein GmbH. Dieser Landeplatz bleibt der Stadt Waldshut-Tiengen künftig als Ersatzlandeplatz erhalten, erklärt Schlaudt.
- Hubschrauberanflug: Mit dem Hubschrauber werden dringende Notfälle nach einem Unfall ins Krankenhaus gebracht oder Patienten in andere Krankenhäuser verlegt. Im Durchschnitt wird das Waldshuter Spital einmal pro Tag von einem Hubschrauber angeflogen.