Mehr als drei Jahre nach dem Spatenstich wird das neue Waldshuter Feuerwehrgerätehaus mit der Kita Ziegelfeld auf dem Dach seiner Bestimmung übergeben. Beim Tag der offenen Tür am Sonntag, 18. Juni, findet die symbolische Schlüsselübergabe statt, wie Oberbürgermeister Philipp Frank auf Nachfrage dieser Zeitung mitteilt.

Doch auch wenn an diesem Tag die Einweihung des Gebäudes an der Robert-Gerwig-Straße groß gefeiert wird, kann es noch nicht vollumfänglich genutzt werden. „Der Umzug der Feuerwehr wird erst nach kompletter Fertigstellung des neuen Gerätehauses vollzogen werden – einige Nachbesserungen stehen nach Auskunft des Hochbauamtes noch aus“, erklärt Frank.

Diese Mängel müssen noch beseitigt werden

Hochbauamtsleiterin Carmen Urban informiert auf Nachfrage, dass durch ausführende Firmen noch einige Mängel im Feuerwehrgerätehaus zu beheben seien. Konkret handele es sich um Ausbesserungsarbeiten, „wie sie auf Baustellen durchaus üblich sind: zum Beispiel Gipserarbeiten, Malerarbeiten, Blenden, Abdeckleisten, Fugen und Rohrverkleidungen“, zählt Urban auf.

Blick in die Umkleiden der Feuerwehrabteilung Waldshut im neuen Gerätehaus.
Blick in die Umkleiden der Feuerwehrabteilung Waldshut im neuen Gerätehaus. | Bild: Sandra Holzwarth

Des Weiteren fehlen laut der Hochbauamtsleiterin kleinere Einbauten wie beispielsweise Rollläden bei der Küchenausgabe oder Trennwände in den Umkleiden der Feuerwehr. Auch in der Kita Ziegelfeld, die sich im Obergeschoss des Gebäudes befindet, ist baulich noch nicht alles fertig. „In der Kita fehlen aufgrund von Lieferengpässen noch diverse Einrichtungsgegenstände wie zum Beispiel Einbauschränke“, teilt die Hochbauamtsleiterin mit.

Kinderkrippe startet nach dem Sommer

Dies hat Auswirkungen auf den Betrieb der Einrichtung, in der seit Oktober 2022 Kinder betreut werden. „Aktuell ist eine Gruppe in Betrieb, die zweite Gruppe geht die nächsten Wochen in Betrieb, die Krippe nach dem Sommer“, erklärt Stephanie Meyer, die bei der Stadtverwaltung unter anderen für Schulen und Kindergärten verantwortlich ist. „Wir hätten die Kinder und das Personal“, sagte Meyer im vergangenen Monat im Gespräch mit dieser Zeitung. Die baulichen Verzögerungen würden den Vollbetrieb jedoch bislang verhindern.

Grün zeigt sich das Dach des Feuerwehrgerätehauses, auf dem die Kinder der Kita Ziegelfeld spielen können.
Grün zeigt sich das Dach des Feuerwehrgerätehauses, auf dem die Kinder der Kita Ziegelfeld spielen können. | Bild: Sandra Holzwarth

Beim Feuerwehrgerätehaus mit Kita an der Robert-Gerwig-Straße 19 handelt es sich um das größte Bauprojekt der Doppelstadt seit der Sanierung der Stadthalle Waldshut. Auf die Frage nach den Kosten erklärt Carmen Urban: „Wir haben elf Millionen Euro für das Projekt im Budget, zehn Millionen Euro wurden bereits ausgegeben.“ Der voraussichtlich finale Kostenstand soll dem Gemeinderat in dessen Sitzung im Juli präsentiert werden, teilt sie mit.

Darum gab es Verzögerungen

„Das Projekt hatte mit den gleichen Widrigkeiten zu kämpfen, wie andere bauliche Großprojekte in der heutigen Zeit auch“, erklärt die Hochbauamtsleiterin weiter und zählt die Schlagworte Corona, Baupreisentwicklung und Firmeninsolvenzen auf. Für die Verzögerung der Fertigstellung hatte unter anderem die Insolvenz des mit den Gipserarbeiten beauftragten Unternehmens gesorgt.

Spatenstich für das Gerätehaus beim Waldshuter Bahnhof war im Februar 2020, Ende des gleichen Jahres wurde der Rohbau fertiggestellt. Die Feuerwehr Waldshut bekommt mit dem Neubau ein größeres und modernes Domizil. Der bevorstehende Umzug wird von den Kameraden der Abteilung schon lange herbeigesehnt. „Dann wird alles besser“, sagte Peter Wolf, Gesamtkommandant der Stadt Waldshut-Tiengen, im November 2018 im Gespräch mit dieser Zeitung. Unter anderem führt die Zufahrt zum alten Feuerwehrgerätehaus am Johannisplatz über den Schulhof der Heinrich-Hansjakob-Schule.