Claus Bingold

Waldshut-Tiengen – Eigentlich sollten am Ende der Hauptversammlung des Eisenbahner Sportvereins (ESV) Waldshut Neuwahlen des gesamten Vorstandes stattfinden. Der bisherige Vorsitzende Rainer Huber hatte zuvor bekanntgegeben, nach 27 Jahren den Vorsitz abzugeben, um jüngeren Vereinsmitgliedern die Möglichkeit zu geben, den Verein in die Zukunft zu führen. Da auch die anderen Vorstandsmitglieder, der stellvertretende Vorsitzende Norbert Maier, Kassenwart Kasim Kinir, Schriftführer Andres Fischer und Beisitzer Norbert Ecker, ihre Posten zur Verfügung gestellt hatten, mussten auch diese neu besetzt werden.

Nach Aussage von Rainer Huber habe man im Vorfeld mit den Kandidaten für die einzelnen Posten gesprochen, sodass einem Abhalten der Wahlen nichts im Wege stehen sollte. Jedoch konnten sich die anwesenden Mitglieder bereits bei der Wahl für den Vorsitzenden nicht für einen Kandidaten einigen. Denn neben Henry Hager kurzfristig auch Arlind Hashani, seit zwei Jahren erfolgreicher Trainer der ersten Mannschaft, – offensichtlich unvorhergesehen – um den Vorsitz im Verein beworben hatte. Nach einigen Diskussionen brach Wahlleiter und OB-Stellvertreter Peter Kaiser die Wahlen ab. Die anwesenden Mitglieder verständigten sich darauf, die Wahlen im Rahmen einer Sondersitzung nachzuholen.

Wie von Rainer Huber zu erfahren war, soll noch in dieser Woche im Rahmen einer Mitgliederversammlung eine Satzungsänderung beschlossen werden, die vorsieht, dass der ESV in Zukunft von einem gleichberechtigten Dreierteam geleitet werden kann. Huber geht davon aus, „dass damit die Misere beendet werden kann“. Der neue Wahltermin soll zeitnah, noch vor Beginn der Rückrunde über die Bühne gehen. „Sollten wir das Problem nicht lösen können, steht dem Verein die Auflösung bevor“, sagte Rainer Huber.

In seiner Rückschau konnte der Vorsitzende „Erfreuliches“ über die beiden Mannschaften des ESV berichten. Die erste Mannschaft mit Trainer Arlind Hashani belegt derzeit mit komfortablem Vorsprung Platz eins in der Kreisliga C (Staffel 4) und sei auf gutem Wege zum Aufstieg in die Kreisliga B. Die zweite Mannschaft belegt in der Kreisliga C (Staffel 5) derzeit den zehnten Platz. Sorgen bereitet Rainer Huber die Zahl der Mitglieder, die auf rund 120 gesunken ist. Außerdem bedauert er, dass es beim ESV keine Damenmannschaft (die in der Vergangenheit sehr erfolgreich war) und keine Jugendmannschaften mehr gibt. Huber wies darauf hin, dass es ohne Jugend immer schwieriger werde, Fördergelder zu erhalten.