Während kalendarisch der Winter gerade erst angefangen hat, tummeln sich in der Stadtgärtnerei Waldshut-Tiengen schon die Frühjahrsboten par excellence: bunte Blumen. Zu Tausenden wachsen dort selbst gezogene und selbst vermehrte Frühjahrs- und Sommerblüher in Gewächshäusern heran.
Ab etwa März werden sie die öffentlichen Flächen Waldshut-Tiengens verschönern. Weiterhin überwintern in den Gewächshäusern viele Kübelpflanzen, die im Oktober reingeholt wurden. Ebenso Kakteen und Sukkulenten, die im Sommer wieder beim Eingang der Stadtgärtnerei ein prachtvolles Rondell bilden werden.
Maßnahmen zum Energiesparen
Ohne Wärme ist dies alles nicht möglich. Fünf Gewächshäuser der Stadtgärtnerei werden mit Gas geheizt. Im Zuge von Energieknappheit und extrem gestiegenen Energiepreisen werden Energiesparmaßnahmen umgesetzt. „Wir heizen so niedrig wie vertretbar“, sagt der Leiter der Stadtgärtnerei, Bernd Kramm.

Vertretbar heißt im Schnitt zwei bis vier Grad weniger in einem Gewächshaus als in den Vorjahren. Waren es bislang je nach Anforderung bis etwa 18 Grad, sind es diesen Winter nur noch maximal etwa 14 Grad. Ein Gewächshaus bleibt gänzlich ungeheizt.
Die Stadtgärtnerei Waldshut-Tiengen
Weiterhin hat die Stadtgärtnerei im Oktober ein weniger gut isoliertes Einscheibenglas-Gewächshaus größtenteils mit einer Luftpolsterfolie versehen. Im Frühjahr wird diese zusätzliche Isolierhülle wieder entfernt. „Wir haben geschaut, ob alle Fenster und Fugen dicht sind und haben in zwei Gewächshäusern Energieschirme“, nennt Gärtnermeister Martin Feldmann weitere Vorsorge- und Einsatzmöglichkeiten, um Energie zu sparen.

Die Energieschirme ermöglichen es, die zwei Gewächshäuser in der Horizontalen zur Hälfte zuzufahren, sodass der zu beheizende Raum kleiner wird. Außerdem wird – wie in fast allen öffentlichen Gebäuden – in den Arbeits-, Büro- und Aufenthaltsräumen der Stadtgärtnerei die Temperatur um einige wenige Grad abgesenkt.
Immer mehr Aufgaben für die Mitarbeiter
Die Stadtgärtnerei hat neben dem Ziehen und Überwintern von Pflanzen sowie deren Auspflanzen und Ausbringen ins Stadtgebiet viele weitere Aufgaben. Bereits vor Weihnachten wurden Hecken, Sträucher und auch Bäume auf städtischen Flächen in Waldshut-Tiengen und den Ortsteilen zurückgeschnitten und Unmengen von Laub zusammen gerecht.

Auch in den sogenannten Winterhanddienst ist die Stadtgärtnerei einbezogen. In Absprache mit dem Baubetriebshof und dem Tiefbauamt sind Mitarbeiter der Stadtgärtnerei mit einem kleinen Fahrzeug auf Geh- und Radwegen unterwegs, um bei Bedarf Schnee zu räumen und zu streuen. „Ich bin jetzt 28 Jahre bei der Stadtgärtnerei, und es kam immer mehr Arbeit dazu“, fasst Bernd Kramm die Situation zusammen.