Tiengen Mit einem grandiosen Benefizkonzert zugunsten der neuen Orgel in der Kirche in Tiengen hat die Alphorn-Kumpanei Klettgau in der voll besetzten Kirche Mariä Himmelfahrt in Tiengen ein Konzert gegeben. Dazu eingeladen hatte der Förderverein Peter-Thumb-Konzerte Tiengen. Die Leitung des Konzerts hatte Vaclav Medlik, als Solistin trat Lisa Stoll auf, die auch durch das Programm führte. Begleitet wurde das Ensemble an der Orgel und am Klavier von Kantor Oliver Schwarz-Roosmann, das Cajon wiederum wurde von Ferdi Wehrli gespielt.
Die Alphorn-Kumpanei Klettgau besteht unter anderem aus Esther Graf, Cécile Wehrli, Kathrin Wetter und Martin Baumann. „Wir sind alle Kumpane, Freundschaft wird bei uns groß geschrieben“, erklärte Lisa Stoll den Namen des Ensembles. „Alle haben das Alphorn für sich entdeckt“, ergänzte die Musikerin. Lisa Stoll spielt seit 20 Jahren das Alphorn und hat bereits zahlreiche Preise gewonnen.
Das Konzert begann mit einer Intrada für Alphornensemble und Orgel von Hans-Jörg Sommer. Ebenfalls für beide Instrumente erklang dann die Missa Montana, auch von Hans-Jörg Sommer. Wer glaubte, Alphörner könnten nur einen einzigen Ton spielen, wurde schnell eines Besseren belehrt und von der reichhaltigen Tonfolge angenehm überrascht. Mit dem Klang der Orgel entstand ein harmonisches, ausgewogenes Zusammenspiel für Augen und Ohren. Mit einem Solo von Rico Peterelli „Ds Füürhöörali für Alphorn und Klavier“ bestach Lisa Stoll, begleitet von Oliver Schwarz-Roosmann am Klavier. Vier traditionelle Stücke – „Am Elsigsee“, „La vie est belle“, „Uf de Mägisalp“ und „Carolines Kutschenfahrt für Alphornensemble“ – begeisterten dann wieder die anderen Mitglieder der Kumpanei. Einen „Ländler-Walzer für Alphorn und Klavier“ von Gottfried Aegler präsentierte dann wieder Lisa Stoll und bewies erneut die Vielfältigkeit des Alphorns.
Vier moderne Stücke – „Mariannderl Walzer“, „Bussa Tango“, „Walser-Ländler“ und „Alphorn-Cha-Cha-Cha für Alphornensemble“ – wurden dann erneut von den fünf Musikerinnen und Musikern zusammen mit dem Cajon präsentiert. Gerockt wurde dann mit „Rock‘n‘Horn für Alphorn und Klavier“ von Hans-Jörg Sommer mit Lisa Stoll. „Man kann alles spielen und es macht Spaß“, erklärte die Musikerin. Der „Choral für Luzern für Alphornensemble und Klavier“ von Anton Wicky sollte eigentlich das letzte Stück sein, aber das begeisterte Publikum erklatschte sich gleich zwei Zugaben.
Vier Fragen an die Musikerin Lisa Stoll
Frau Stoll, seit wann spielen Sie schon das Alphorn?
Seit 20 Jahren spiele ich jetzt das Alphorn. Entdeckt habe ich es bei einer Geburtstagsfeier. Der warme, archaische Klang hatte mich damals fasziniert.
Wie lang ist ein Alphorn und wie viel wiegt es?
Das Alphorn ist 3,40 Meter lang und ungefähr drei Kilo schwer.
Was fasziniert Sie so am Alphorn?
Ich finde den Klang immer noch schön und es ist immer noch spannend, es zu spielen.
Kann jeder das Instrument lernen?
Ob jung oder alt, jeder kann das Instrument spielen. Einige öffentliche Musikschulen bieten inzwischen auch Unterricht im Alphornspielen an.
Fragen: S. Schleinzer-Bilal