„Andere Hunde bringen das Stöckchen, unser Hund bringt deinen Döner“ – so bewarb Comedian Zeki Bulgurcu den Roboterhund, der zwei Wochen lang für die Bestellungen seines Restaurants zuständig war. Der Roboter war ein Test von Essenslieferant Just Eat, dem Entwicklungsunternehmen Rivr und dem Dönerladen am Züricher Bahnhof Oerlikon. Doch nun stoppte die Polizei bei einer Patrouille das Pilotprojekt und der Roboter darf erstmal nicht mehr Gassi gehen.
Der Roboter, genannt „River One“, lieferte im Umkreis von drei Kilometern Kebab-Bestellungen aus. Zwei Monate sollte die Testphase dauern, in den ersten 30 Tagen sollte ein Sicherheitsexperte von Rivr den Roboter begleiten. In Zukunft sei auch ein Umkreis von fünf Kilometern denkbar, so Rivr-CEO Marko Bjelonic zu Beginn des Tests im Gespräch mit dem „Tagesanzeiger“. Dann sollen die Zustellungen von einem Kontrollzentrum aus ferngesteuert werden.

In den USA testet die Firma Rivr bereits ähnliche Roboter auf Fahrradwegen und Straßen. Dort sind Geschwindigkeiten bis zu 30 Kilometern pro Stunde möglich. Im Gegensatz dazu sind sich in der Schweiz das Bundesamt für Straßen (Astra), der Kanton und die Stadt Zürich unsicher, ob der Roboter eine Bewilligung benötigt. Und auch, ob der Roboter als Fahrzeug gilt oder nicht, war bislang nicht klar.
Nun stufte das Asta den Roboter jedoch als eines ein. Weil aber Fahrzeuge ohne Fahrer nur auf vordefinierten Strecken fahren dürfen und durchgehend von einer Person aus einer Zentrale beobachtet werden müssen, ist damit das Projekt vorerst beendet.
Firma droht mit Wegzug aus der Schweiz
Doch Rivr-CEO Marko Bjelonic ist anderer Meinung, was die Entscheidung des Astra angeht. Weil sich der Roboter in einer Testphase befindet und von einem Menschen ferngesteuert wird, also nicht allein fährt, sei der Lieferroboter kein Fahrzeug, wie er der Zeitung „20 Minuten“ sagte. Im Vergleich seien andere Länder Europas und die USA der Schweiz Jahre voraus. Deswegen denkt der CEO auch an einen Umzug des Unternehmens: „Das zwingt uns, unseren Betrieb in der Schweiz einzustellen und uns stattdessen auf Länder zu konzentrieren, in denen wir bereits frei operieren können.“
Dennoch ist Essenslieferant Just Eat zuversichtlich, was die Zukunft des Projkts angeht: „Das Projekt ist im Moment leider pausiert, da aktuell Gespräche zwischen Rivr und dem Bundesamt für Straßen stattfinden“, sagt Séverine Linda Götz, Leiterin Unternehmenskommunikation. „Wir hoffen, noch diese Woche eine Lösung zu finden und sind sehr zuversichtlich, dass der Roboter nächste Woche wieder zum Einsatz kommen kann.“