Ursula Freudig

Ein Mann der ersten Stunde ist Richard Keßler. Seit Waldshuts Kaiserstraße Fußgängerzone ist – 1989 war Einweihung – und Markttreiben möglich wurde, ist er mit seiner Familie einer der Markthändler. Kernangebot sind Obst und Gemüse vom eigenen Hof in Schwerzen, ergänzt durch regionale, dazu gekaufte Produkte wie aktuell Spargel vom Kaiserstuhl. Bei jeder Kiste steht, ob das Produkt aus eigenem Anbau stammt oder von wo es bezogen wurde.

Zurzeit kommt Richard Keßler auf dem Waldshuter Markt alleine mit dem Bedienen der Kunden nach, denn die Grenzschließung zwischen Deutschland und der Schweiz im Zuge der Corona-Krise merkt er deutlich: „Wir hatten auch aus der Schweiz viele Stammkunden.“ Von bis zu 50 Prozent weniger Umsatz auf dem Waldshuter Wochenmarkt spricht er.

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Umso froher und dankbarer ist der Obstbauer, dass seine deutsche Stammkundschaft ihm in dieser schwierigen Zeit die Treue hält. „Durchhalten und das Beste daraus machen“, ist seine Devise. Der Keßler-Hof ist auch auf dem Tiengener Wochenmarkt, wo viel weniger Schweizer einkaufen und der Ausfall deshalb überschaubar ist.

Wichtigste Absatzwege

Die beiden Wochenmärkte sind nach Aussage von Richard Keßler die wichtigsten Absatzwege für sein Obst und Gemüse, wichtiger als der Hofladen seien sie. Die ganze Familie Keßler und auch eine Angestellte helfen bei Bedarf auf den beiden Wochenmärkten mit.

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Sofort ins Auge fallen derzeit am Waldshuter Keßler-Stand unzählige Apfelsorten. Darunter auch alte Sorten, die es im Supermarkt in der Regel nicht zu kaufen gibt wie Berlepsch und Glockenäpfel. Es sind noch Lageräpfel, Ende Juli oder Anfang August sollen die ersten diesjährigen kommen. Frischer Rhabarber ist schon jetzt zu haben und schon bald wird es auch die ersten Freiland-Erdbeeren vom Keßler-Hof geben. Eher früher als sonst ist laut Richard Keßler die Freiland-Erdbeerernte möglich. Und nicht viel später würden auch schon die Himbeeren kommen. Honig, selbst gebrannte Schnäpse und Apfelsaft aus Obst vom Keßler-Hof gehören außerdem zum Angebot. Fragt man Richard Keßler nach Veränderungen in diesen gut 30 Jahren, muss er nicht lange überlegen: „Die Sorten haben sich geändert und die Kunden sind anspruchsvoller geworden.“