Schweren Herzens haben die Organisatoren wegen der Corona-Krise den Waldshuter Weihnachtsmarkt absagen müssen, der seit vielen Jahren mit feinem Kunsthandwerk und deftigen Grillspeisen der Händler aus Thüringen – nicht zu vergessen den dampfenden Glühwein – festliche Stimmung in die Fußgängerzone bringt. Im Kontrast dazu stehen einige Orte in der benachbarten Schweiz, wo ein Teil der Budendörfer tatsächlich öffnen wird.
Verwunderlich ist dies allerdings nicht vor dem Hintergrund, dass die eidgenössischen Pandemie-Regeln nach wie vor wesentlich großzügiger sind als in Deutschland, was sich denn auch in deutlich höheren Infektionsraten bemerkbar macht. Im Kanton Aargau liegt die Sieben-Tage-Inzidenz, die sich im Kreis Waldshut gegenwärtig um 170 Neuansteckungen pro Woche und 100.000 Einwohnern bewegt, momentan bei über 300. Ungeachtet dessen darf das „Badener Wunderdorf“ in der schweizerischen Stadt an der Limmat 20 Kilometer südlich von Waldshut mit 25 Ständen zum Bummel einladen. Abgesagt wurde jedoch der bekannte Weihnachtsmarkt von Bad Zurzach gegenüber dem deutschen Rheinheim, wo es übrigens auch immer delikate Wildgerichte zu genießen gab. Ein Gartencenter aus der Kantonshauptstadt Aarau wiederum kann in seinen fünf Filialen private Weihnachtsmärkte abhalten. Zum Angebot zählt, wer hätte das gedacht, auch Christbaumschmuck aus Thüringen.