Wenigstens der Frühling lässt sich durch Corona nicht aufhalten. Und wie jedes Jahr bringt er dank der Stadtgärtnerei bunte Blütenpracht in die Doppelstadt. Dies entlang von Straßen, in öffentliche Grünflächen und als ganz besonderer Blickfang, in die Brunnen in den Fußgängerzonen. Kleine Info-Schilder stecken dieses Jahr erstmals mitten in den „Brunnen-Blumenmeeren“ und verweisen auf den Urheber. Nach Ostern werden die Brunnen wieder entsprechend ihrer natürlichen Bestimmung genutzt.

Insgesamt hat die Stadtgärtnerei zigtausende Primeln, Stiefmütterchen, Veilchen, Gänseblümchen und viele weitere Frühjahrsblüher mit den ersten wärmeren Sonnenstrahlen aus ihren Gewächshäusern ins Freiland gepflanzt. Leer ist es damit aber in der Stadtgärtnerei nicht. Im Gegenteil. Die Gewächshäuser sind aktuell voll mit „Meeren“ von heranwachsenden Pflanzen, die als Sommerflor nach den Eisheiligen, also gegen Ende Mai, in die öffentlichen Grünflächen kommen.

Begonien, Geranien, Ziersalbei, Blattschmuckpflanzen, Zweizahn, Clivien lang wäre die Liste ihrer Namen, darunter auch viele Sorten, die Bienen und Hummeln sehr mögen. Jede Menge zu tun ist derzeit in der Stadtgärtnerei. Es wird pikiert, ein- und umgetopft. Sogar mit abgeschnittenen Triebspitzen, also sogenannten Stecklingen, wird vermehrt.

„Wir machen noch sehr viel selber“, sagt Gärtnermeister Martin Feldmann. Zu seiner Freude funktioniert das Vermehren mittels Stecklingen auch bestens bei Kakteen und Sukkulenten, seinen Lieblingspflanzen. Sobald es warm genug ist – vielleicht so Ende Mai – kommen die jetzt noch in einem Gewächshaus stehenden „stachligen Gesellen“ raus in das große Rondell am Eingang der Stadtgärtnerei.

Wie bereits vergangenen Sommer wird das Kakteen-Rondell wieder ein Blickfang sein und Spaziergänger zum Verweilen einladen. Leiter der Stadtgärtnerei Waldshut-Tiengen ist seit 26 Jahren der Gärtnermeister Bernd Kramm. Der diesjährige Januar wird ihm als besonders arbeitsreich in Erinnerung bleiben: „Der Schneebruch an Bäumen auf städtischen Flächen war extrem, wir waren zwei Wochen nur damit beschäftigt, Schäden zu beseitigen.“ Für rund 3000 städtische Bäume ist die Stadtgärtnerei Waldshut-Tiengen zuständig.

Vier besonders klimaresistente stehen in der Waldshuter Poststraße gegenüber der Polizei. Es handelt sich um dreilappige Zierapfelbäume. Das Bild eines der vier Bäume – aufgenommen von Bernd Kramm persönlich – hat es jetzt sogar in eine neue Broschüre renommierter Herausgeber (www.gruen-ist-leben.de) geschafft. Titel der Broschüre ist „Zukunftsbäume für die Stadt.“ „Darauf bin ich schon ein bisschen stolz“, sagt Bernd Kramm.
