Waldshut Die vom 5. bis 21. April in der Stadtscheuer Waldshut gezeigte Ausstellung „Gewagt! 500 Jahre Täuferbewegung“ wurde durch zwei Vorträge von Christian Ruch und Lukas Anstutz ergänzt. Ruch beleuchtete Hubmaiers Wirken und dessen Reputation bis in die heutige Zeit, Amstutz sprach über Wirkungslinien der Täuferbewegung, für Religionsfreiheit, der Trennung von Staat und Kirche sowie der Erklärung der allgemeinen Menschenrechte.

Die Vorträge waren laut Mitteilung der Baptistengemeinde gut besucht und können im Internet unter www.baptisten-waldshut.de unter Medien/youtoub-videos nacherlebt werden. Unbeabsichtigt ergab sich, dass beide Vortragstermine am 15. und 16.¦April historisch genau 500¦Jahre nach Hubmaiers Taufe am Karsamstag, 15.¦April 1525, und dann dem Ostersonntag, 16.¦April 1525, stattfanden. An jenem Ostersonntag taufte Hubmaier selbst etwa 300 Waldshuter Bürger, wie die Baptistengemeinde weiter schreibt.

Rückmeldung einer Besucherin

Die 373 Besucher der Ausstellung hätten durchweg positiv auf die Vorträge reagiert. In der ausliegenden Feedback-Kladde fand sich ein überraschender Eintrag einer Besucherin: „Besonders interessant dabei für mich war die Verbindung Hubmaier und Roger Williams – ein Vorfahr von mir! (Roger Williams gründete 1647 die erste „Demokratie“ auf dem amerikanischen Kontinent – Rhode Island, Anmerkung des Autors). Das berührte mich. Es ließ mich spüren, wie bedeutsam die Erinnerung von Geschichte in ihren historischen Zusammenhängen für uns ist. Wir genießen heute die Früchte der damals noch sehr frühen Forderungen der Täufer nach Religionsfreiheit, Demokratie und Menschrechten. Für die Menschen damals aber war das mit vielen persönlichen Nachteilen, Verfolgungen und oft genug mit dem Tod verbunden. Schätzen wir unsere Freiheiten hoch genug, um für sie einzutreten? Wie wichtig also, wenn wir wissen, wie alles und woraus alles geworden ist.“ (pm/kol)