Carina Wanowski und Frank Johannes Wölfl übernehmen die Arbeit des scheidenden Kulturamtsleiters Reinard Valenta und wollen bewährte Aktivitäten erhalten sowie die Öffentlichkeitsarbeit in sozialen Medien erweitert und eigene neue Akzente gesetzt werden. Mit frischen Ideen wollen sie neue Impulse setzen.

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Dass der bereits als „Theatermensch“ bekannte neue Kulturamtsleiter Frank Johannes Wölfl gerne in diesem Bereich neue Akzente setzen möchte, kam für die Gemeinderäte nicht überraschend. „Die Kulturkooperation mit Schopfheim bleibt selbstverständlich erhalten“, erklärte Wölfl hierzu. Die großen Theaterstücke bleiben in der Partnerstadt Schopfheim, das Angebot soll durch Wehr kleinere Kammertheaterstücke ergänzt werden.

Neuer VHS-Theaterkurs im Herbst

Mit ungewöhnlichen Veranstaltungsorten soll „eine ganz neue Wahrnehmung des öffentlichen Raums geschaffen werden“, erläutert Wölfl im Gemeinderat. Eingeplant ist bereits eine musikalische Lesung mit der Gruppe Stimmfisch am See des Ludingartens sowie die Aufführung des Ein-Personen-Stück „Das Fräulein von Scuderi“ von E.T.A. Hoffmann im Trausaal des Rathauses. Eine Wiederbelebung des VHS-Theaterkurses ist für den Herbst eingeplant, außerdem kündigte Wölfl die Möglichkeit eines „größeren Theaterprojekts zur Geschichte der Stadt Wehr im Sommer 2021 an“.

Mehr Öffentlichkeitsarbeit von Kulturamt und Stadt

Ob es sich dabei um die 2017 mangels Beteiligung abgesagten Walther-von-Klingen-Festspiele handelt, ließ Wölfl offen. Belebt werden soll auch die Öffentlichkeitsarbeit von Kulturamt und Stadt: Eine Überarbeitung des städtischen Erscheinungsbilds ist geplant, jünger und attraktiver soll es werden. Bereits jetzt werden über die neue Facebookseite des Kulturamts Informationen zu städtischen Aktivitäten verbreitet. Eine große Herausforderung ist hierbei die Datensicherheit, so Bürgermeister Michael Thater: die Aktivitäten müssen strikt außerhalb des städtischen Netzes laufen.

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„Tasten“-Festival als Fester Bestandteil im Kalender

Bewährte Angebote möchte Wölfl weiter stärken: „Gerade klassische Musik wird in der Bevölkerung sehr gut aufgenommen“. Wehr konnte sich so bereits als namhafte Musikstadt in der Region positionieren. Das Klavierfestival „Tasten“ soll darum ein fester Bestandteil des Wehrer Konzertkalenders werden, besonders jungen Musikern soll so eine Plattform gegeben werden.

Schwerpunkt auch auf den bildenden Künsten

Eine stärkere Zusammenarbeit mit der Jugendmusikschule wird es schon beim „Sommer in Wehr„ geben. Als dritter Fokuspunkt führt Wölfl die bildende Kunst an. Die große Szene in Wehr beeindruckte zuletzt mit der Gruppenausstellung von 41 Wehrer Kunstschaffenden. „Ich möchte den Lothar-Späth-Förderpreis gerne größer aufziehen“, so Wölfl. Die Ausschreibung als Landespreis sei bereits im Gespräch, die Organisation soll zukünftig durch eine digitale Vorauswahl vereinfacht werden. Eine eigene Homepage und die Einbindung sozialer Medien soll für mehr Bekanntheit sorgen.

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Mehr Präsenz in sozialen Medien und Internet

Soziale Medien sind auch im Tourismusbereich mittlerweile unumgänglich, erklärt Carina Wanowski. Über die Ferienwelt Südschwarzwald wurden Anzeigen auf einschlägige Internetportalen geschaltet, Messeauftritte wahrgenommen und umfangreiche Materialeinen erarbeitet. In Wehr konnten sieben neue Gastgeber gewonnen werden, die nun insgesamt 24 Gastgeber sollen mit Bad Säckingen in der Neuauflage des Verzeichnisses erscheinen.

Im letzten Jahr konnten die Übernachtungszahlen auch durch diese Aktivitäten um gut sechs Prozent gesteigert werden, die Ankünfte sogar um rund zehn Prozent. „Damit nährt sich die Stadt Wehr der Zahl von 20 000 Übernachtungen pro Jahr, die noch nie erreicht wurden“, freut sich Wanowski. Ein umso bemerkenswertes Ergebnis, als dass die Gesamtübernachtungen der Ferienwelt leicht rückläufig sind. Für das zweite Halbjahr sind drei Großprojekte in Arbeit: eine neue Homepage für die Ferienwelt, die Neugestaltung der Erlebnisführung und die Erstellung einer analog-digitalen Karte der Ferienwelt Südschwarzwald.