Die Randsteine sind bereits gesetzt, Ende Juli soll die erste Asphaltschicht aufgetragen werden, so dass die Straße – zumindest theoretisch – auf den ersten gut 100 Metern wieder befahrbar ist. Eine kleine coronabedingte Verzögerung gibt es allerdings bei Gehwegen: „Die Pflastersteine kommen erst am 10. August“, erklärte Bauingenieur Christian Raiber, so dass Fußgänger zunächst die Straße mitbenutzen müssten und deshalb vorerst keine vollständige Öffnung der Baustelle möglich sei.
Der Bau- und Umweltausschuss zeigte sich bei seiner Baustellenbesichtigung dennoch zufrieden mit den großen Fortschritten in den ersten anderthalb Monaten der Bauarbeiten. Wie Raiber erklärte, waren diese möglich, weil der Abwasserkanal nicht komplett ausgewechselt werden musste, sondern in geschlossener Bauweise saniert werden konnte. Erneuert wurde allerdings alle anderen Versorgungsleitungen, wie die Hauptwasserleitung, Telefon und Gas. Auch Leerrohre für das Breitbandnetz wurden bereits gelegt.
Das hohe Tempo wird voraussichtlich nicht gehalten: Im zweiten Drittel zwischen Nollenstraße und Konradin-Kreutzer-Straße muss auch der Kanal wieder ausgegraben und erneuert werden, diese Grabarbeiten könnten auch wieder mehr Altlasten mit sich bringen, so Raiber, bislang seien sie im erwarteten Rahmen geblieben.
Für die Anwohner ist die Großbaustelle eine besondere Herausforderung, da sie ihre Grundstücke für mehrere Wochen nicht mit Fahrzeugen erreichen können. Insbesondere auf die Gewerbetreibenden müsse man dabei Acht geben, so Bürgermeister Michael Thater. Der Lebensmittelmarkt im Norden müsse möglichst zu jeder Zeit erreichbar bleiben. Dies erfordert eine gute Koordination der Bauarbeiten. Bauingenieur Christian Raiber hofft, dass das zweite Drittel der Baustelle bis zur Konradin-Kreutzer-Straße bis November abgeschlossen sein wird. Je nach Witterung könne man dann noch das letzte Stück in diesem Jahr Angriff nehmen oder bis nach Weihnachten pausieren.
Der dritte Bauabschnitt zwischen Lindstraße und Todtmooser Straße wird parallel zu den aktuellen Bauarbeiten vorbereitet, um sie möglichst unmittelbar nach dem zweiten Bauabschnitt fortzusetzen. Nach Einschätzung des stellvertretenden Bauamtsleiters Helge Laufer könnten die Sanierung der gesamten Breitmattstraße 2022 abgeschlossen werden.
Breitmattstraße in Zahlen
- 370 Meter lang ist der Bauabschnitt II, der sich vom Unteren Schlossweg bis zur Sternen-/Lindstraße erstreckt. Die Baufirma hat diesen Abschnitt wiederum gedrittelt.
- 1,7 Millionen Euro kostet die Sanierung des zweiten Bauabschnitts.
- 31 Parkplätze sollen auf diesem Abschnitt eingerichtet werden – ähnlich wie im ersten Bauabschnitt lediglich mit Markierungen. Mit den Parkplätzen soll einerseits der Durchgangsverkehr verlangsamt werden, andererseits auch das „wilde Parken“ eingedämmt werden.