Klänge auf der Sitar, politisches Kabarett, eine Schauspielerlesung und Musik auf Flaschen: Ungewöhnliche Erlebnisse warten auf die Besucher der neuen Saison von „Kultur im Kursaal“. Für die 17. Ausgabe der vom Tourismus- und Kulturamt veranstalteten Reihe hat Kulturreferentin Christine Stanzel einen besonderen Rahmen gesteckt: Es geht um „Reisen in fantastische Welten“, bei denen das Publikum „auf der Basis von Vertrautem Neues entdecken kann“, so Stanzel bei der Programmvorstellung.

Optimistisch gibt sich die Musikkabarettistin Stefanie Kerker in ihrem neuen Programm „Utopie To Go“.
Optimistisch gibt sich die Musikkabarettistin Stefanie Kerker in ihrem neuen Programm „Utopie To Go“. | Bild: Sabine Bloch

Eine Fusion aus asiatischen Klängen und Jazzigem

Zum Auftakt am 25. September ist das Trio „Berlin to Lahore“ zu erleben. Es setzt sich aus dem meisterhaften Sitar-Spieler Ashraf Sharif Khan aus Pakistan, dem Pianisten und Komponisten Christoph Reuter am Keyboard und dem Schlagzeuger Thomas Rüdiger, beide aus Berlin, zusammen. Die Musiker lassen in ihren Stücken Elemente aus ihren Musikstilen und Kulturen zusammenfließen: eine Fusion aus asiatischen Klängen und Jazzigem. „Eine Musik zum Mitschwingen“, schwärmt Stanzel, „authentisch und zugänglich“.

Mit dieser faszinierenden Weltmusik beteiligt sich Bad Säckingen am 25. Festival „Akkorde – Gitarre am Hochrhein“. Mit der Langhalslaute Sitar werde ein Instrument vorgestellt, das in der indischen und pakistanischen Kultur weit verbreitet sei und das man hierzulande selten höre. Mit Ashraf Sharif Khan habe man eine „Kapazität“ auf diesem Instrument zu Gast, sein Vater war einst der Sitar-Lehrer von „Beatle“ George Harrison.

Der bekannte Schauspieler Sabin Tambrea ist prominenter Gast bei „Kultur im Kursaal“.
Der bekannte Schauspieler Sabin Tambrea ist prominenter Gast bei „Kultur im Kursaal“. | Bild: Marcus Höhn

Politisches Kabarett mit einem geistreichen Sprachkünstler

Weiter geht es am 16. Oktober mit dem aus Radolfzell stammenden Kabarettisten René Sydow, dem letztjährigen Gewinner des Kleinkunstpreises Baden-Württemberg, der sein aktuelles Programm „In ganzen Sätzen“ präsentiert. Sydow mache gesellschaftskritisches, politisches Kabarett, das in die Tiefe gehe, so Stanzel über den geistreichen Sprachkünstler, der als „brillanter Intellektueller“ gilt.

Optimistisches Kabarett – gerade in Krisenzeiten

Musikkabarett bringt Stefanie Kerker am 12. November auf die Kursaalbühne. Die Ludwigsburgerin hat in ihrem Programm „Utopie To Go“ Alltagsgeschichten zu bieten, aber auch politische und gesellschaftliche Themen. Sie hat auch eigene Lieder dabei, bei denen sie sich auf verschiedenen Instrumenten wie Gitarre oder Ukulele begleitet. Auch in Krisenzeiten will sie Positives vermitteln.

Höhepunkt mit Schauspieler und Autor Sabin Tambrea

Ein Höhepunkt in dieser Spielzeit ist für Stanzel die Konzert-Lesung mit dem Schauspieler und Autor Sabin Tambrea am 17. Januar 2026. Der aus Filmen wie „Ludwig II“, dem Kafka-Drama „Die Herrlichkeit des Lebens“ und der „Ku‘damm“-Serie bekannte Darsteller liest aus seinem zweiten Roman „Vaterländer“. Darin erzählt er die bewegte Geschichte seiner rumänisch-ungarischen Familie über drei Generationen, in der es auch um das Leben in Diktatur und Flucht geht. Das Guadagnini Trio, in dem auch Tambreas Schwester, die Geigerin Alina Armonas-Tambrea und deren Ehemann, der Cellist Edvardas Armonas, mitspielen, begleitet die Lesung mit passenden Stücken aus Romantik bis Moderne. Stanzel freut sich, dass es gelungen ist, den gefragten Filmstar und Bestsellerautor nach Bad Säckingen zu holen.

Kurioses Trio spielt Liedgut auf Leergut

Zum Abschluss der Saison tritt am 12. März das Ensemble „GlasBlasSing“ auf, das vor vielen Jahren schon einmal hier gastierte. Das Trio spielt „Liedgut auf Leergut“ und lässt virtuos leere oder mit Wasser gefüllte Flaschen als Instrumente erklingen. Da darf gestaunt werden, was sich klanglich und rhythmisch aus diesem Flaschen-Instrumentarium herausholen lässt.