Wehr Der Verein „Miteinander – Füreinander“ Wehr/Öflingen legte bei seiner Hauptversammlung eine beeindruckende Bilanz seiner geleisteten Hilfe vor. Vorsitzende Susanne Fricker und Einsatzleiterin Silke März-Mathieu bilanzierten das Jahr, in dem 47 Helfer rund 5000 Arbeitsstunden im Einsatz waren. Seit der Gründung des Vereins 2016 wurden 538 Klienten aufgenommen. Davon sind 99 Hilfsbedürftige, die zurzeit aktiv unterstützt werden. Einige mehrmals in der Woche, andere gelegentlich. Im Durchschnitt werden monatlich 55 Personen kontinuierlich betreut. 97 sind in Pflegegrade eingestuft und können über die Pflegekasse abgerechnet werden.
Demgegenüber stehen 47 qualifizierte Helferinnen und Helfer, von denen 30 regelmäßig zum Einsatz kommen. Die Mitgliederzahl von 301 sei stabil. Es kam jedoch deutlich zum Ausdruck, dass sowohl neue Mitglieder, als auch weitere Helferinnen und Helfer benötigt werden.
Kernarbeit organisierte Alltagshilfe
Kern der Arbeit ist die organisierte Alltagshilfe für kranke, ältere und hilfsbedürftige Menschen. Begleitdienste zum Arzt oder bei Behördengängen, Unterstützung und Betreuung bei hauswirtschaftlichen Tätigkeiten sollen für einen möglichst langen Verbleib in den eigenen vier Wänden sorgen. Zudem arbeite man eng mit der Bürgerstiftung zusammen und versuche das dortige Pflegepersonal zu entlasten. Hinzugekommen sei vermehrt Hilfestellung bei schriftlichen Angelegenheiten für Krankenkassen und Ämter.
Die freiwilligen Helferinnen und Helfer leisten Unterstützung im Bereich ihrer persönlichen Fähigkeiten und ihrer zeitlichen Möglichkeiten. Auf regelmäßige Fortbildungen und Schulungen wird großer Wert gelegt. Dadurch wird auch die Zulassung durch das Landratsamt gewährleistet, was wiederum die Abrechnung der anfallenden Kosten über die Pflegekasse ermöglicht. Ein breites Angebot an Fachvorträgen, Seminaren und Infoveranstaltungen stand ebenso auf der Vereinsagenda wie die Verbesserung der Arbeitssicherheit.
Den Rück- und Ausblick hielt Susanne Fricker: Dank Spenden, auch von der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, konnte für den Kindergarten im Familienzentrum in der Georg-Kerner-Straße ein Defibrillator angeschafft werden. Der Verein selbst unterstützte die 72-Stunden-Aktion der Ministranten und der DLRG, und übernahm die Bewirtung der Teilnehmer. Was Fricker besonders hervorhob: die gute Kooperation mit dem Sankt-Elisabethenverein Öflingen, dem Stadtseniorenrat und der Caritas.
„Elis Plauderecke“ wieder ab Mai
Das erfolgreiche Begegnungscafé „Elis Plauderecke“ in der Tagespflege Öflingen wird von Mai bis September wieder geöffnet und zu zwanglosen Treffen für Pflegende mit Angehörigen einladen. Das Begegnungscafé hat seinen Namen in Anlehnung an die Heilige Elisabeth von Thüringen bekommen. Es ist eine Kooperation vom Verein „Miteinander-Füreinander“ und des St.-Elisabeth-Vereins Wehr und Öflingen. Geplant für das kommende Jahr sei ein „Demenz-Meet“ in Wehr für an Demenz erkrankte, pflegende Angehörige und Interessierte, so wie es in Basel durchgeführt wurde. Finanzverwalterin Antje Kaiser berichtete, dass der Verein finanziell gut dastehe.
Im nächsten Jahr kann der Verein „Miteinander – Füreinander“ sein zehnjähriges Bestehen feiern. Addiert man die Zahlen und Leistungen aus dieser Dekade zusammen, müsse man feststellen, wie unverzichtbar der Verein für die Stadt Wehr geworden ist, wie Bürgermeister Michael Thater ausführte. „Als Säule für die Bevölkerung“ bezeichnete der Vorsitzende des Stadtseniorenrates, Rainer Hilpert, den Nachbarschaftshilfeverein. Susanne Fricker hat jetzt schon angekündigt, dann nicht mehr als Vorsitzende zur Verfügung zu stehen.