Weilheim Es ist schon fast eine alte Tradition, dass der Musikverein Weilheim sein Jahreskonzert am Ostersonntag abhält. Allerdings war es nicht nur für die Besucher ein besonderer Tag, sondern auch für die 52 Musiker auf der Bühne. An diesem speziellen Abend wurde das Konzert von Marco Geiges und Fabian Metz vom Bund deutscher Blasmusikverbände in vier Kategorien bewertet. Spielfreude, Interpretation, Technik und Klangqualität wurden von den Juroren bei zwei Stücken explizit bewertet.

Martin Gamp, Vorsitzender des Musikvereines, begrüßte die vielen Ehrengäste und Ehrenmitglieder und erzählte dem wohlgelaunten Publikum von dem heutigen Wertungsspiel und den Juroren. Das erste Stück war ein deutscher Marsch „Graf Eberhard“.

Martin Tröndle übernahm die Moderation zwischen den Stücken und hatte so manches zu erzählen. Beispielsweise nahm das zweite Stück „Kap Arkona“ die Besucher mit an die Küsten von Norddeutschland, wo Störtebeker, der sagenumwobene Pirat, um 1380 sein Unwesen trieb. Mit „Desert Dancers“ wurde der Kontinent zum ersten Mal gewechselt und es ging in die Wüste Nevadas und zum Tanz in der Wüste. Mit den Stücken von Jacob de Haan wurde das Leben der Dakota Indianer in fünf Sätzen intoniert – der große Geist, die Jagd auf den gewaltigen Büffel, der Friede beim Pfeifferauchen und das schreckliche Massaker der Indianer am „Wounded Knee“. Mit „Crossroads“ von Carl Wittrock kam auch der Jazz nicht zu kurz. Nach der Pause ging es weiter mit höchst unterschiedlichen Stücken, dem Vilja-Lied aus der Operette von Franz Lehár „Die Lustige Witwe“, einem äußerst ungewöhnlichen Stück, bei dem Papier auf verschiedene Art benutzt wurde, um Geräusche zu erzeugen („Paper Cut“) sowie einem Medley von Lionel Richi und seinen berühmtesten Liedern.

Das Publikum war begeistert. Aber wie sahen es die Juroren, die hier zwei Stücke bewerten sollten? Bewertet wurden „Dakota“ und „Crossroads“ und nach kurzer Begründung gaben die Juroren, Marco Geiges und Fabian Metz, das Urteil über die Leistung des Musikvereins bekannt, aber vor allem auch über die brillante Arbeit des Dirigenten Jörg Murschinski. Der langjährige Dirigent des Musikvereins Weilheim kann Ende Mai entspannt nach Ulm an das deutsche Musikfest fahren. Beim Osterkonzert gab es ein „sehr gut“.