Nöggenschwiel – Nach der schönen Hauptblüte der Rosen hat der Nöggenschwieler Rosenexperte Erich Boll durch das rechtzeitige Schneiden der verblühten Blüten eine tolle zweite Blüte bei den öfter blühenden Sorten erzielt. Auch die Remontantrosen zeigten noch eine schöne Nachblüte. Durch die extreme Hitzeperiode in diesem Spätsommer war es aber nötig, die neu gepflanzten Rosen einmal pro Woche kräftig zu gießen, um die noch nicht vollständig durchwurzelten Pflanzen vor dem Austrocknen zu schützen. Die folgenden Maßnahmen stehen im September an.
- Krankheitsvorbeugung: Der Herbst bietet die ideale Gelegenheit, um Rosen vor Krankheiten zu schützen. Eine der effektivsten Methoden, um Pilzkrankheiten langfristig zu bekämpften, besteht darin, herabgefallenes Laub zu entfernen. In den Blättern überwintern die Pilzsporen von Mehltau, Sternrußtau und Rosenrost, die im Frühling die Rosen erneut befallen können. Daher sammelt Erich Boll alle Blätter ein und entsorgt sie in der Mülltonne. Achtung: Herabgefallenes Laub bitte nicht auf den Komposthaufen geben, da die Krankheiten sonst zurückkehren könnten. Pilzkrankheiten an Rosen lassen sich zudem durch die richtige Standortwahl und eine gute Pflege minimieren. Es ist jetzt noch wichtig, so Erich Boll, den Boden um die Rosen regelmäßig zu lockern. Dadurch gelangt Sauerstoff in den Boden, was essenziell für ein gesundes Bodenleben sei. Zudem bleibe die Feuchtigkeit länger in der Erde und verdunste nicht so schnell.
- Weitere Pflegemaßnahmen: Nach wie vor schneidet Erich Boll regelmäßig verblühte Blüten und nur halbgeöffnete Knospen ab, insbesondere nach längeren Regenschauern, da faulige Pflanzenteile Pilzkrankheiten begünstigen können. Er achtet auch darauf, dass genügend Abstand zu anderen Stauden und Sträuchern besteht. Rosen sind konkurrenzschwach und können leicht von stark wuchernden Stauden verdrängt werden. Zum Beispiel sollte beim Pflanzen von Lavendel ein Abstand von etwa 60 Zentimetern eingehalten werden. Erich Boll empfiehlt außerdem, keine Unterpflanzung unter Rosen vorzunehmen. Der Wurzelbereich im Radius von etwa 60 Zentimetern um die Rose sollte frei bleiben.
- Neue Rosenpflanzungen: Langsam spüren wir den Herbst und damit beginnt die Zeit, neu Rosenpflanzungen zu planen. Achten Sie dabei darauf, ob der Standort überwiegend sonnig oder eher schattig ist. Viele Züchter bieten mittlerweile Rosensorten an, die sowohl heiße als auch schattige Standorte gut vertragen.
- Bodenbeschaffenheit: Rosen sind Tiefwurzler und bevorzugen einen tiefgründigen, durchlässigen Boden. Mit ihren Pfahlwurzeln suchen sie in der Tiefe nach Wasser und Nährstoffen. Eine durchwurzelbare Schicht von mindestens 50 Zentimetern ist nötig.
- Bodenmüdigkeit: Bei neuen Rosenpflanzungen auf Flächen, auf denen Rosen gestanden haben, kann es zu Minderwuchs kommen. Rosen scheinen sich in den Rückständen ihrer Vorgänger nicht wohlzufühlen. Ein Bodenaustausch von mindestens 50 Zentimetern Tiefe gewährleistet eine erfolgreiche Rosenpflanzung. Hierbei kann neue Erde (gesiebter Oberboden) oder Erde aus einem anderen Teil des Gartens verwendet werden, in dem noch keine Rosen standen. Verwenden Sie bei neuen Pflanzungen keinen Kompost, da dieser eine Menge Nährsalze enthält, die der Pflanze Wasser entziehen können und das stressfreie Anwachsen behindern. Eine wurzelnackte Rose besitzt genügend Energie, um selbstständig auszutreiben und Wurzeln zu bilden, mit denen sie ausreichend Nahrung aus der Umgebung findet. Diese Erde muss erst nach einiger Zeit wieder mit Nährstoffen angereichert werden. Da die Rose anfangs nicht viel benötigt, reicht es aus, nach der ersten Blüte mäßig zu düngen. Der Tipp vom Experten: Der für Rosen ungeeignete Boden kann allerdings problemlos für andere Pflanzen verwendet werden.