Öfter blühende Rosen werden erst im Frühling zurückgeschnitten. Ihre langen Triebe bieten im Winter einen bedingten Frostschutz, da Minusgrade stets von oben nach unten die schlafenden Augen zerstören. Es schadet nichts, wenn zu lange Triebe ein wenig gekappt werden. Rosen, die im Herbst noch zu stark treiben, können durch leichten Rückschnitt der Triebspitzen um maximal fünf bis zehn Zentimeter im Wachstum gestört werden.
Besonders bei weichen und sehr jungen Trieben hilft dies, die Ausreife zu fördern. Einmal blühende Rosen sind besonders winterhart. Bei diesen Sorten schneidet Erich Boll nur das vergreiste Holz heraus und bringt die Pflanze leicht in Form. Die Hagebutten bleiben stehen – sie sind nicht nur hübsch, sondern auch eine willkommene Nahrung für Vögel.
Im Herbst ist die beste Pflanzzeit für wurzelnackte Rosen. Ab Mitte Oktober liefern die Züchter die neu geernteten Rosen aus. Diese Rosen werden ohne Erde versandt, also wurzelnackt. Dadurch ist die Lagerung günstiger und die Rosen können auch bei tieferen Temperaturen versandt werden. Also auch bei herbstlichem Schmuddelwetter: raus ins vorbereitete Rosenbeet – die Blütenpracht im nächsten Jahr ist ganz sicher die Mühe wert.

Sollte es zeitlich nicht passen, kann man diese Rosen auch einschlagen und im Frühjahr pflanzen. „Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die beste Pflanzzeit Ende Oktober bis Anfang Dezember ist. Die späteste Pflanzung wurzelnackter Rosen ist Ende April“, so Boll.
Die perfekte Vorbereitung
- Lagerung vor der Pflanzung: Die Rosen werden feucht in Holzwolle und in Folie verpackt geliefert, sodass eine Lagerung bis zum Wochenende kein Problem ist. Falls die Pflanzung durch Frost oder Regen verschoben werden muss, können die Rosen mindestens zwei Wochen kühl im Paket aufbewahrt werden.
- Vorbereitung zur Pflanzung: Die wurzelnackten, gebündelten Rosen müssen in einem Eimer, am besten über Nacht gewässert werden. Als Wachstumsstarter empfiehlt sich Vitanal Basic. Es fördert die schnelle Bildung junger und gesunder Wurzeln. Geben Sie die Flüssigkeit einfach ins Wasserbad, damit sich die Wurzeln damit vollsaugen können. Danach können Sie das gleiche Wasser verwenden, um die Rosen anzugießen. Empfehlung: 20 Milliliter pro Liter Wasser. Anschließend die Bündel aufschneiden und die vorhandenen Rosenschilder entfernen, um das Einwachsen des Drahtes zu verhindern.
- Rosen pflanzfertig schneiden: Vor dem Einpflanzen schneidet Erich Boll die Wurzel und die Triebe auf etwa 20 Zentimeter zurück. Ausnahme: Die feinen Faserwurzeln sollten auf keinen Fall geschnitten werden.
- Einpflanzen: Ein Pflanzloch von 40 Zentimetern Tiefe und 40 Zentimetern Breite ausheben. Sollte der Erdhaushub zu fest sein, mit Rosenerde auflockern. Bei Sandboden kann zusätzlich Bodengranulat oder Bentonitmehl die Wasserhaltefähigkeit der Erde verbessern. Keinesfalls Kompost oder Dünger mit einarbeiten. Dieser könnte die feinen Haarwurzeln der Rose verbrennen.
- Pflanztiefe: Die Veredlungsstelle sollte fünf Zentimeter unter der Erdoberfläche liegen (zum Abmessen einen Stab quer über das Pflanzloch legen). Die Wurzeln immer gerade ins Pflanzloch stellen. Manche Sorten bilden Triebe und Wurzeln mit einem rechten Winkel, auch hier sollte die Wurzel gerade im Loch sitzen, die Triebe liegen waagrecht am Boden. Wenn das Loch mit Erdgemisch aufgefüllt ist, sollte die Rose etwa 15 Zentimeter aus der Erde ragen. Den Boden mit den Händen andrücken – nicht antreten, da sonst der Boden zu stark verdichtet wird.
- Abgießen: Ein kleiner Erdwall um den Rosenstock verhindert, dass das Wasser wegläuft. Nun kräftig wässern, mindestens zehn Liter, damit sich der Boden setzt.
- Anhäufeln: Nach dem Pflanzen müssen die Rosen etwa zehn Zentimeter hoch mit Erde angehäufelt werden, sodass nur noch fünf Zentimeter der Rose aus dem Erdhügel ragen. Das Anhäufeln bietet Schutz vor Frost im Winter und Schutz vor Sonne und Wind bei der Frühlingspflanzung. Der Erdhügel sollte im Frühling so lange bestehen bleiben, bis die Rose etwa zehn Zentimeter ausgetrieben ist.
- Alte Rosen verpflanzen: Rosen können auch nach einigen Jahren an einen anderen Ort verpflanzt werden. Die Anwachs-Wahrscheinlichkeit sinkt jedoch mit dem Alter der Rose. Gute gepflegte Rosen mit vielen jungen Basistrieben haben bessere Chancen, das Umpflanzen gut zu überstehen. Die beste Zeit für das Umpflanzen alter Rosen beginnt nach dem Laubabfall im Oktober und endet im späten März, wenn die Bodenfeuchte nachlässt und die Temperaturen steigen. Die zu verpflanzenden Rose sollte stark auf etwa 20 Zentimeter zurückgeschnitten und mit etwa 20 bis 30 Zentimetern Wurzellänge ausgestochen werden. Lässt man die Triebe länger stehen, verschlechtert dies die Überlebenschance. Es muss sämtliches Laub entfernt werden. Die Pflanzung erfolgt wie bei einer wurzelnackten Rose.
- Hinweis zum Winterschutz: Mit dem Einpacken der Pflanzen sollte man warten, bis die Temperaturen längerfristig unter fünf Grad Celsius fallen.