Wenn eine freundschaftliche Verbindung mehr als drei Jahrzehnte über Ländergrenzen hinweg besteht, ist das bemerkenswert. Eine solche Freundschaft pflegen der Tennisclub Horheim und die Tennissektion des Paul-Scherrer-Instituts (PSI) in Villigen/Schweiz. Das PSI ist laut eigener Internetseite das größte Forschungsinstitut für Natur- und Ingenieurwissenschaften in der Schweiz. Zustande kam die Verbindung über Luitgard Adrion, eine Mitarbeiterin des PSI, die in Horheim lebt und Tennis spielt. 

Treffen zweimal im Jahr

„Wir pflegen diese Verbindung, weil uns diese Freundschaft wichtig ist“, sagt Werner Lampert, Jugendwart des TC Horheim im Gespräch mit dieser Zeitung. Zweimal jedes Jahr ist die gelbe Filzkugel im Mittelpunkt – im März in der Tennishalle in Leuggern, im Herbst Horheim. Der Termin für dieses Frühjahr muss noch final abgestimmt werden. Hauchdünn verloren die „Deutschen“ im Herbst auf heimischer Anlage, der Pokal wanderte deshalb in der Schweiz. Die Fäden halten bei diesen Treffen die sportlichen Leiter Jan Schönwälder (TCH) und Simon Richner in den Händen.

„Das Wichtigste ist bei dieser sportlichen Begegnung immer die Freundschaft!“Werner Lampert, Jugendwart TC Horheim
„Das Wichtigste ist bei dieser sportlichen Begegnung immer die Freundschaft!“Werner Lampert, Jugendwart TC Horheim

„Die Spiele sind sehr entspannt, die Bandbreite der Teilnehmer ist groß. Die älteste Spielerin ist 80 Jahre alt, die jüngste 18“, erzählt Werner Lampert. Da komme schon mal ein Satz wie „Du musst laufen, ich bin die Ältere“, erzählt der Jugendwart. Bei diesen grenzüberschreitenden Begegnungen, bei denen schon mal 30 Tennisbegeisterte zusammenkommen, gehe es familiär zu. Eltern bringen ihre Kinder mit und weil auch Tennisspielerinnen und -spieler aus England oder Frankreich dabei sind, bekommt die deutsch-schweizerische Freundschaft noch einen internationalen Touch. Wie eng die Beziehung ist, zeigt auch der Umstand, dass der Präsident des PSI-Sportvereins, Willfried Pfingsten als Spieler beim TCH gemeldet und dessen Ehefrau Petra im Club aktiv ist.

Ohne Zwang

Werner Lampert ist überzeugt, dass die Freundschaft so lange hält, weil es keine Verkrampfung in der Beziehung gibt: „Es gibt keinen Zwang, alle freuen sich darauf, wenn es im März wieder soweit ist, dass wir uns treffen.“ Los geht es jeweils mit einem Apéro, beschlossen wird der Tag mit einem gemeinsamen Essen. Dazwischen werden gemischte Doppel gespielt.

 

Dabei wird jeweils ausgelost, wer mit wem zusammenspielt. Da steht dann die 80-jährige Seniorin aus der Schweiz neben einem deutlichen jüngeren Mann aus Horheim. Dennoch sammelt jeder Spieler Punkte für das eigene Team, damit am Ende ein Sieger feststeht, der den Wanderpokal mit nach Hause nimmt. „Alles ist sehr spannend, aber auf sehr, sehr lockere Weise“, erzählt Lampert. Denn „das Wichtigste ist bei dieser sportlichen Begegnung immer die Freundschaft“!