Sandra Holzwarth

Die Brücke zwischen Horheim und Schwerzen, die über die Wutach und hin zur Kreisstraße 6566 führt, muss grundlegend erneuert werden. Genaue Untersuchungen durch ein Fachbüro hatten ergeben, dass die bestehende Brückenkonstruktion statisch nicht für die gestiegenen Verkehrsbelastungen ausgelegt ist. Der alte Überbau wird komplett abgetragen und durch einen Neubau in Stahlverbundbauweise ersetzt. Die Unterbauten einschließlich Widerlager werden größtenteils erhalten und soweit notwendig saniert. Die Baukosten werden auf 1,3 Millionen, zuzüglich Nebenkosten für Planung und Bauleitung, geschätzt. 

Baubeginn war für April 2020 geplant, würde dann aber mit der Sperrung der Kreisstraße 6567 im Zusammenhang mit der Erschließung des Neubaugebietes „Mausäckern-Unter den Langwiesen 2“ kollidieren und deshalb verschoben. „Eine gleichzeitige Sperrung der Kreisstraßen 6567 zwischen Schwerzen und Wutöschingen sowie der K 6566 zwischen Horheim und Schwerzen ist ausgeschlossen“, betonte Bürgermeister Georg Eble im Gemeinderat. „Der Landkreis wird die 14 Monate andauernde Sanierung deshalb verschieben.“

Der Gemeinderat musste nun entscheiden, wie mit der gemeindeeigenen angebauten Fuß- und Radwegbrücke während der Sanierung verfahren wird. „Für die Bauzeit war eine Sperrung unserer Fuß- und Radwegbrücke angedacht, doch diese wichtige Schulwegverbindung zur Auwiesenschule muss unbedingt auch während der Sanierung benutzbar bleiben oder ersetzt werden“, so Bürgermeister Eble. Die 1992 neben der Wutachbrücke angebaute Fuß- und Radwegbrücke verfügt über eigene Widerlager, auf denen die Brücke aufliegt.

Das Fachingenieurbüro Breinlinger aus Tuttlingen stellte vier Varianten vor. Die Fuß und Radwegbrücke könnte von den bestehenden Widerlagern abgehoben und auf neuen temporären Fundamenten außerhalb des Baufeldes als Provisorium weitergenutzt werden. Kosten: 64.300 Euro. Bei Variante zwei würde die Fuß- und Radwegbrücke im Bestand weitergeführt und zur Absicherung mit einem Schutztunnel von circa einem Meter Breite überbaut. Um die Sanierung nicht zu behindern müssten der Zu- und Abgang jeweils seitlich durch kleine Gerüstbrücken abgeführt werden. Kosten: knapp 40.000 Euro.

Variante drei sieht den Bau einer gesonderten Gerüstbrücke vor. Die bestehende Brücke könnte am Standort verbleiben. Kosten: Rund 80.000 Euro. Die teuerste Variante ist Nummer 4: sie beinhaltet die dauerhafte Versetzung der Fuß-und Radwegbrücke auf neuen Wiederlagern. Kosten: 336.000 Euro.

Der Gemeinderat war sich schnell einig und folgte dem Vorschlag der Verwaltung für Variante zwei. Die Nachteile dieser Lösung: die Brücke kann nur von Fußgängern genutzt werden, Radfahrer müssen absteigen und den Schutztunnel zu Fuß durchqueren.