Degernau ist ein alter Wallfahrtsort, in dem der Wandel zum modernen Dorf hervorragend gelungen ist. Mithilfe eines landesweiten Sanierungsprogramms sind in den vergangenen Jahren die Ortsdurchfahrt und der Mittelpunkt von Degernau neu gestaltet worden. Der 1000 Einwohner zählende Ortsteil von Wutöschingen präsentiert sich heute in neuem Glanz. Straßen, Gehwege und die darunter befindlichen Versorgungsleitungen wurden saniert, Parkflächen entlang der Ofteringerstraße geschaffen, begleitet von Straßengrün und Bäumen, sodass sich in dem verkehrsberuhigten Bereich fast schon der Charakter einer Allee ergibt.

Auch der Rathausplatz als Mittelpunkt des Dorfes hat sein Gesicht verändert. Dort ist ein neues Multifunktionshaus für die Vereine entstanden, das auch Platz für die Autos des angrenzenden Polizeipostens bietet. Der Platz lädt mit seiner neuen Oberflächengestaltung aus Pflastersteinen und den beleuchtbaren Pflanzinseln mit integrierten Sitzbänken sowie einer schmucken Steinstele zum Verweilen ein. „Viele Details wurden berücksichtigt, um diesen Platz nahezu im Handumdrehen in einen Veranstaltungsraum für Festivitäten zu verwandeln“, erklärt Markus Büche, Gemeinderat und Bürger von Degernau. „Es wäre schön, wenn wir ihn in naher Zukunft gebührend einweihen könnten, vielleicht mit einem tollen Dorffest, an dem sich neben der Gemeinde auch die örtlichen Vereine beteiligen könnten.“

Nur einen Sprung entfernt wurden zuerst die Kirchberghalle und im vergangenen Jahr die Grundschule inklusive Außengelände umfangreich saniert. In den letzten Zügen liegt jetzt noch die Sanierung des alten Rathauses. Auf einer Freifläche gegenüber ist außerdem der Bau von zwei Sechs-Familien-Häusern geplant. Im Rahmen der Ortskernsanierung wurden auch Zuschüsse für die im Projektbereich befindlichen Häuser vergeben, was viele Hausbesitzer genutzt haben. So präsentiert sich Degernu seinen Bürgern und Besuchern heute als schmuckes und modernes Dorf.

Fast drei Jahre hat die Sanierung gedauert und vor allem in den Anfängen viel Überzeugungsarbeit erfordert, doch jetzt ist die Freude über die hübsche Ortsdurchfahrt groß. Die Infrastruktur von Degernau bietet den Bürgern eine hohe Wohnqualität, wie Markus Büche berichtet. „Obwohl Degernau der zweitkleinste Ortsteil von Wutöschingen ist, haben wir hier alles Notwendige, was auf dem Dorf längst nicht mehr selbstverständlich ist. Von der Lebensmittelversorgung über Kindergarten, Grundschule, Wirtshaus bis hin zur frisch sanierten Kirchberghalle für Schulsport, Vereine und Veranstaltungen bietet Degernau seinen Bürgern eine gute Lebensqualität. Für Kinder gibt es Spielplätze sowie einen Bolzplatz und für die Erwachsenen idyllische Wege und Plätze in der Natur.“

Die örtlichen Vereine leisten nicht nur viel für ihre eigenen Mitglieder, sondern sorgen mit ihren Aktivitäten immer wieder für buntes Leben im Ort. Veranstaltungen, wie beispielsweise das Dorffest des Musikvereins, der Vatertagshock des Narrenvereins und das Kürbisfest der Wutachperlen werden auch von auswärtigen Gästen gerne besucht.

Auch wenn man es dem Dorf heute nicht mehr ansieht, so hat Degernau eine lange Geschichte. Davon zeugen heute noch einige alte Gebäude im Ort und auch die barocke Bergkirche Maria Himmelfahrt, die erhaben über dem Ort thront.

Noch viel älter sind Zeitzeugnisse, wie der Dolmen von Degernau, ein Steingrab der Megalithkultur, sowie der Menhir. Beide zeugen von einer Siedlung in vor- und frühgeschichtlicher Zeit. Erstmals urkundlich erwähnt wurde Degernau im Jahr 1112.