Der Rechtsstreit mit dem früheren Pächter ist immer noch nicht ausgefochten. Doch nun hat der Sportverein Allensbach (SVA) wenigstens wieder einen Wirt für seine Clubgaststätte im Sportzentrum Kaltbrunn. Vladimir Miolcic betreibt dort nun mit seiner Familie das Grillhaus zum Riesenberg. Dazu gehört auch dessen Schwiegersohn Ilya Dmitrovic, der einige Jahre in einer Weinstube in Konstanz als Kellner tätig war.

Stillstand seit Ostern 2019

Der frühere Pächter hatte die Gaststätte an Ostern 2019 geschlossen und ist weggezogen. Zuvor hatte er einige Monate nur einen Teil der Pacht von 1500 Euro gezahlt – und dann gar nichts mehr. Seine Begründung damals gegenüber dem SÜDKURIER: Die Heizung funktioniere nicht richtig. Und der Verein mache nichts dagegen. Der SVA-Vorsitzende Heiko Bohleber, erst seit einem knappen Jahr im Amt, kann da nur widersprechen. Im vergangenen Winter habe es Vorstandssitzungen im Lokal gegeben und die Heizung habe funktioniert.

Neuer Termin vor Gericht: 21. Juli

Der Rechtsstreit sollte eigentlich schon längst vor dem Landgericht geklärt werden, doch mehrmals fielen Verhandlungstermine aus, weil der Rechtsanwalt des früheren Pächters krankheitsbedingt absagte – und zuletzt wegen Corona. Der Termin ist nun für den 21. Juli angesetzt.

Es geht um Tausende

Für den SVA geht es dabei um einige tausend Euro, zumal der frühere Pächter erst im Juli 2019 den Schlüssel herausgegeben habe, so Bohleber. Zusammen mit den seither fehlenden Pachteinnahmen summiere sich das auf über 20.000 Euro. Doch der Vorsitzende erklärt: „Es war schwierig, jemanden zu finden.“ Es habe zwar immer wieder Interessenten und Besichtigungen gegeben mit Privatleuten und Brauereien, aber die Vorstellungen seien zu unterschiedlich gewesen. Mal sei es um die Höhe der Pacht, dann wieder ums Konzept gegangen. „Es hat einfach nicht so gepasst“, so Bohleber.

Lob für neuen Pächter

Der Kontakt zum neuen Wirt sei dann im Winter über ein Vorstandsmitglied zustande gekommen. Und der Vorsitzende ist voll des Lobes über den neuen Pächter, der in der Gaststätte viel selbst gemacht und Sperrmüll entsorgt habe: „Es ist wirklich toll, wie die das auf Vordermann gebracht haben.“ Der Verein habe zudem eine neue Küche einbauen und Elektroleitungen erneuern lassen – und hatte damit Kosten im fünfstelligen Bereich. Aber der Vorstand habe beschlossen, sagt Bohleber, die Gelegenheit für diese Arbeiten zu nutzen. Eigentlich habe der neue Pächter früher eröffnen wollen, doch „dann kam Corona dazwischen.“

Beim SVA herrscht Zuversicht

Natürlich müsse eine Gaststätte nach 15 Monaten Schließung erst wieder anlaufen. Aber es habe immer wieder Nachfragen gegeben beim Vorstand, wann das Lokal denn wieder öffne. Interesse sei also da. Und so meint der Vorsitzende: „Die neuen Pächter sind sehr zuversichtlich – und wir auch.“