Das Anwesen in der Konstanzer Straße 19 im Allensbacher Ortszentrum steht seit mehr als zwei Jahren leer. Die Eigentümerin, eine gebürtige Allensbacherin, die schon lange in den USA lebt, hatte es an den Radolfzeller Bauträger Gnädinger&Mayer verkauft. Dieser will nun, dass auf dem Grundstück schräg gegenüber dem Bahnhof wieder Leben einkehrt.
Aktuell sei es der Plan, dort ein Ärztehaus plus einige Wohnungen zu errichten, so Andreas Mayer, einer der beiden Geschäftsführer. Eine Zahnärztin, die mittelfristig neue Räume suche, sei auf sie zugekommen und habe sie auf diese Idee gebracht. Es gebe zudem einen in Konstanz ansässigen Apotheker, der Interesse habe. Der Knackpunkt dabei: Es bräuchte noch ein oder zwei Ärzte mehr, die hier eine Praxis eröffnen, so Mayer.
Zahnärztin ist zu wenig für Apotheke
Für den Apotheker wäre die Ansiedlung wirtschaftlich nicht rentabel, wenn es im Haus nur eine Zahnärztin gäbe, da Zahnärzte in der Regel nicht so viele Medikamente verschreiben. Das Optimum wäre eine große Hausarztpraxis und – für den Ort – noch ein Facharzt. Zum Beispiel ein Kinderarzt, den Allensbach gut gebrauchen kann. Aktuell gibt es im Dorf zwei Hausarzt- und drei Zahnarztpraxen sowie einen Orthopäden, der aber nur an zwei Nachmittagen pro Woche hier praktiziert.
Doch es gebe noch einen anderen Knackpunkt, so Mayer: „Wir wissen nicht, ob die Kassenärztliche Vereinigung hier noch Lizenzen für Ärzte frei hat.“ Das müssten interessierte Mediziner selbst klären. Jedenfalls könnten im Erdgeschoss die Apotheke und die Zahnärztin unterkommen. Im ersten Obergeschoss wären ein bis zwei Praxen möglich. Im zweiten Obergeschoss und im Dach könnten zudem neun bis zehn Wohnungen entstehen.
Suche läuft bis Jahresende
Noch bis Jahresende wollen sie nach interessierten Ärzten suchen, so Mayer. „Wir sind auch offen für gewerbliche Nutzung jeder anderen Art, die das Wohnen nicht stören würde.“ Die Gemeinde würde ein Ärztehaus begrüßen, erklärt Hauptamtsleiter Stefan Weiss. Bürgermeister Stefan Friedrich unterstütze die Idee. Man sei interessiert daran, dass Ärzte im Ort bleiben beziehungsweise sich neu ansiedeln. Bauamtsleiter Frank Ruhland bestätigt dies. In jedem Fall sollte es aber im neuen Gebäude eine Mischung aus Wohnen und Gewerbe, das der öffentlichen Versorgung diene, geben. Das sehe der dort gültige Bebauungsplan vor.
Deshalb habe die Gemeinde auch die bisherigen beiden Bauanträge des Unternehmens abgelehnt. Geplant gewesen sei zunächst ein Mehrfamilienhaus mit 18 Wohneinheiten und dann ein Gebäude mit elf Wohnungen plus sieben Ferienwohnungen.