Sicherheit ist das wichtigste Stichwort bei den Varianten für Marienschlucht und Uferweg zwischen Bodman und Wallhausen. Die Bürgermeister und verschiedene Referenten betonten dies in einer Sondersitzung und stellten die umfangreichen gesetzlichen Vorgaben dar.
Für ein Wegekonzept Bodanrück mit Marienschlucht und Uferweg gibt es nun verschiedene Varianten. Gerhard Hauber von Planungsbüro Dreiseitl in Überlingen (Projektgruppe Marienschlucht) und Matthias Weckbach, Bürgermeister von Bodman-Ludwigshafen, stellten diese mit ihren Vor- und Nachteilen vor.
Hier eine kurze Zusammenfassung
Variante 1: Der bisherige Weg könnte wiederhergestellt werden. Es könnte einen freistehenden Treppenturm vom Weg in die Schlucht hinab geben und ein Kiosk an der Stelle des bisherigen Grillplatzes entstehen. Zwischen Wallhausen und Marienschlucht wäre der Weg teilweise aufgeständert. Der große Haken: Eine angedachte Galerie am Mondfelsen ist aber nicht genehmigungsfähig.
Variante 2: Die Wege im Wald würden entlang der Schlucht über einen Felsrücken laufen und der Kiosk wäre als schwimmender Kiosk auf dem Steg. Es gäbe auch eine große Hängebrücke Richtung Burghof, die den Blick in die Schlucht und auf den See ermöglicht. Es könnte einen Schwimmsteg in einem Teilbereich zwischen Bodman und Marienschlucht entstehen, um den Mondfelsen zu umgehen.
Variante 3: Diese fand den größten Zuspruch und beinhaltet ebenfalls die große Hängebrücke über den hinteren Teil der Schlucht. Der Weg nach unten wäre so, dass es Einblicke in die Schlucht gibt, er aber nicht in der Schlucht selbst läuft – er wäre auf einem Felsrücken. Es gäbe auch eine zweite, kleinere Hängebrücke zur Ruine Kargegg und der Uferweg wäre der bisherige mit einem gesicherten Mondfelsen.

"Es gibt viele Varianten, aber noch keine Lösung", fasste Hauber zusammen. Für Kiosk und Steg gibt es aus der Zeit vor dem tödlichen Unglück im Jahr 2015 Baugenehmigungen, die derzeit auf Eis liegen, erklärte Weckbach.
Momentane, grobe Kostenschätzungen gehen von 3,5 bis 10 Millionen Euro aus. Die nötigen Sicherungen seien ein großer Unsicherheitsfaktor in der Kostenplanung, so Hauber. Deshalb sei die Schätzung etwas höher angesetzt. Matthias Weckbach erklärte außerdem, dass aufgrund der hohen Kosten nicht alles gleichzeitig machbar sei, sondern Stück für Stück umgesetzt werden müsste.

Es geht nun so weiter, dass es mit Drohnenbefliegung und über eine Hebebühne eine Kartierung des Mondfelsens gibt, um herauszufinden, welche geschützen Pflanzen dort wachsen. Eine Bekletterung ist naturschutzrechtlich nicht erlaubt. Ein Gutachten soll bis Jahresende entstehen. Eine Sicherung des Felsens sei frühstens 2020 möglich, so Weckbach.
Bis März 2019 soll ein Gesamtkonzept für Schlucht und Uferweg geben, und im September 2019 sollen die nötigen Zuschussanträge beim Land gestellt werden.