Behalten oder verkaufen? Das Schicksal der 26 Parkplätze hinter dem Volksbank-Neubau an der Kaiserpfalzstraße wurde eher ungeplant zu einem größeren Thema in der jüngsten Gemeinderatssitzung. Das Grundstück gehört der Gemeinde und beinhaltet auch ein Stück Hangfläche.

Eigentlich stand nur die Entscheidung an, ob die Zufahrt gerichtet wird, nachdem sich während der Bauarbeiten gezeigt hat, dass dort ein Gefälle entstanden ist, das vorher niemand auf dem Schirm hatte. Der Höhenunterschied zwischen der Zufahrt und den Stellplätzen liegt bei einem Meter.

Was das Ganze kosten würde

Die Kosten für eine Angleichung und einen damit verbundenen Eingriff in die Stützmauer sind waren mit 14.000 Euro veranschlagt. Die Volksbank habe angeboten, die Hälfte zu tragen, weil die Situation durch den Bau verursacht worden sei, erläuterte Bürgermeister Matthias Weckbach. Die Einnahmen auf dem Parkplatz lägen bei 10.000 bis 13.000 Euro pro Jahr.

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Weckbach sprach aber auch an, dass der Parkplatz für 26 Autos bald wegfallen und das Grundstück verkauft werden soll. Das führte zu einer Debatte darum, wie sinnvoll es dann überhaupt ist, Geld zu investieren und inwieweit der Parkplatz benötigt wird.

Räte möchten keinen vorschnellen Verkauf

Claudia Brackmeyer (SPD) war dafür, den Parkplatz zu richten und noch nicht aufzulösen, ehe eine Shuttle-Lösung vom Weilerkapellen-Parkplatz in den Ortkern nicht geklärt ist. Christoph Leiz (Grüne) warnte davor, das Grundstück zu schnell zu verkaufen, falls Parkplätze für das seit vielen Jahren geplante Heimatmuseum im Seeum gebraucht würden.

Weckbach erklärte dazu jedoch, dass baurechtlich alles vorhanden und nachgewiesen sei. Das allgemeine Ziel sei es, dass die Parkplätze für den Tourismus am Ortseingang seien und es einen Zubringer in den Ort hinein gebe. Das kam in derselben Sitzung auch beim Thema Weilerkapellen-Parkplatz auf.

Wunsch nach einem Kurzzeitparkplatz

Alessandro Ribaudo (CDU) wollte lieber erst über den Volksbank-Parkplatz sprechen, wenn die Verkehrsproblematik im Ort gelöst ist. Petra Haberstroh (Freie Wähler) schloss sich Claudia Brackmeyer an, da nicht klar sei, wann ein Konzept stehe. Sie verwies auch auf die Kurzparker, die nur wenige Minuten in die Bank gehen oder Kuchen holen wollen. Sie regte an, den Parkplatz später für Kurzzeitparker auszuweisen.

Kurt Schmidt (SPD) schloss sich an: „Wir brauchen einen Kurzzeitparkplatz im Ort. Diese Möglichkeit muss für die Bürger bleiben.“

Petra Haberstroh warf auch die Frage auf, wer ein solches Grundstück wie das hinter der Volksbank kaufen würde. Weckbach entgegnete, dass es einen Bebauungsplan gebe und das Grundstück groß sei, da der Hang dazu gehöre. Die Chancen für einen Verkauf seien gut. Er sagte außerdem: „Es hat diese Saison auch ohne den Parkplatz funktioniert. Es gibt die Parkplätze am Café Hasler und in der Seestraße.“

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Kritik an der jetzigen Zufahrt-Situation

Der Bürgermeister stellte schließlich noch klar, dass der Parkplatz ohne Umbau der Einfahrt weiterhin brauchbar sei: „Aber er hätte zwei Stellplätze weniger und einen steilen Zufahrtsbereich.“ Alessandro Ribaudo schätzte spontan, dass 1000 Euro im Jahr verloren gehen würden, wenn zwei Plätze fehlen würden. Michael Koch sprach schließlich seinen Ärger darüber aus, dass diese Situation überhaupt erst durch die Baustelle entstanden ist. Er kritisierte, dass die Gemeinde deshalb jetzt zahlen solle.

Auch Alwin Honstetter (CDU) sagte: „Das haben wir nicht zu verantworten.“ Weckbach erklärte, dass zwar über vieles geredet worden sei, aber die Höhensituation aufgrund der bodentiefen Fenster nie aufgefallen sei.

Entscheidung und Zukunft

Das Gremium entschied schließlich mit acht Ja- und sechs Nein-Stimmen, die Zufahrt zu verbessern. Gemeinde und Volksbank tragen die Kosten gemeinsam. Es blieb offen, wie lange der Parkplatz dann tatsächlich bestehen bleibt. Der Erlös aus dem Grundstücksverkauf war allerdings ein Thema, als es um den Weilerkapellen-Parkplatz und ein Verkehrskonzept ging (siehe unten), da die Mittel dort eigentlich eingesetzt werden sollen.