Wer in Ludwigshafen am Uferbereich spazieren geht, kommt nicht an „Yolanda“ vorbei. Die Dame ist schwer zu übersehen. Schwer zu übersehen war auch der Mann, der mit gezücktem Maßband auf einer Hebebühne stand und Yolandas Brustumfang genau nachmaß. Darf der das? Und warum macht der das überhaupt?
Immerhin kann Yolanda nicht protestieren. Die Skulptur, geschaffen von Miriam Lenk, steht seit 2016 in Ludwigshafen und schweigt. Eigentlich sollte sie nur für einen Sommer bleiben, doch nach etwas Protest und viel Geld – Anhänger sammelten 15.000 Euro ein – fand sie ihren Platz im Garten des Seehotels Adler.
Dort ist ihre ausladende Weiblichkeit nicht zu übersehen, mit ihren dreieinhalb Metern Körpergröße und einem Gewicht von vier Zentnern setzt Yolanda ein Zeichen abseits vom klassischen Schönheitsideal. Und wurde nun prompt auf ihren Brustumfang reduziert, vermessen von einem Mann. Um Schönheit ging es in dem Fall aber gar nicht, wie eine Nachfrage bei der Gemeinde ergibt, sondern um nackte Zahlen.
Städtischer Mitarbeiter nahm Maß
Anlass für die Vermessung war nämlich der jährliche Betriebsausflug der Gemeinde Bodman-Ludwigshafen. Dabei bildeten die Teilnehmer Gruppen, die bei einer örtlichen Erkundungstour durch Ludwigshafen Schätzfragen beantworten mussten. Eine davon bezog sich eben auf Yolandas Busen. „Die Aktion war Teil eines internen und spielerischen Wettbewerbs unter Mitarbeitenden der Gemeinde“, erklärt Karin Mußhoff von der Gemeinde.
Bei echten Frauen hätte ein Mann mit Maßband vermutlich eine Anzeige kassiert. Bei Yolanda hingegen gab es Applaus und einen Punkt für die Gruppe, die am nächsten an der richtigen Zahl lag. Die Skulptur selbst zeigte – natürlich – keine Regung, schließlich wird sie auch seit Jahren angestarrt.
So groß ist der Brustumfang nun wirklich
Bleibt nur noch die Frage: Wie groß ist der Brustumfang der Statue nun wirklich? Die exakte Antwort lautet 3,02 Meter, wie die Gemeinde im Nachhinein preisgibt. Ein Wert, der sich durchaus sehen lassen kann.
