Das Großprojekt Neubau Kindergarten St. Michael und die Frage nach dem Standort hält den Gemeinderat auf Trab. Zuletzt schien der aktuelle Standort zu klein und die Schulwiese kam neu als Idee auf. Jetzt sieht es wieder anders aus. Bürgermeister Matthias Weckbach stellte den Räten, wie vereinbart, verschiedene Optionen vor.

Er zog dazu einen fünfgruppigen Referenzkindergarten heran: „Das Grundstück sollte 2000 Quadratmeter haben, um zukunftsfähig zu sein.“ Es seien 650 Quadratmeter Fläche im Gebäude sowie mindestens 1250 Quadratmeter Außenbereich notwendig. Es solle auch auf jeden Fall einen Keller geben, der als Lager nutzbar sei.

Wie es beim jetzigen Grundstück aussieht

Nachdem der aktuelle Standort erst zu klein für fünf Gruppen schien, zeigte Weckbach auf, dass es doch machbar wäre. Auch die Awo-Gruppe könnte untergebracht werden. Es würde dann ein Stück des Wendehammers vor dem Gemeindezentrum wegfallen. Da eine Gründung mit duktilen Rammpfählen notwendig wäre, müssten rund 150.000 bis 180.000 Euro für Schäden an umliegenden Gebäuden einkalkuliert werden.

Alessandro Ribaudo (CDU) plädierte dafür, diese Variante zu verfolgen, wenn das Grundstück wirklich genug Platz biete. Die Kostenschätzung für den Bau liegt bei rund 5,5 Millionen Euro.

Schulwiese wieder aus dem Rennen

Sie kam vor zwei Wochen neu als Idee auf. Sie wäre mit 2400 Quadratmeter in der Theorie grundsätzlich geeignet, wie Weckbach jetzt erklärte. Doch von den Räten und einem Bürger wurden Stimmen dagegen laut. Weckbach erläuterte auch, dass eine Verlagerung der Schulwiese an die Talstraße auf eine gemeindeeigenes Grundstück Flächen für die Vergrößerung der Krippe in der Schule nehmen würde.

Die umzäunte Schulwiese mit vielen Spiel- und Sportflächen kam als Idee für den Kindergartenstandort auf, wurde nun aber wieder verworfen.
Die umzäunte Schulwiese mit vielen Spiel- und Sportflächen kam als Idee für den Kindergartenstandort auf, wurde nun aber wieder verworfen. | Bild: Löffler, Ramona

Kurt Schmidt (SPD), Michael Koch und Alessandro Ribaudo (beide CDU) sowie Esther Moll (Freie Wähler) sprachen sich für den Erhalt der Schulwiese aus. Petra Haberstroh (Freie Wähler) sagte deutlich: „Die Schulwiese ist für mich ein absolutes Tabu.“

Talstraße und Schulaufstockung

Der Gemeinde gehört hier bereits ein Grundstück, das an die Schule angrenzt. Es wäre für den Kindergarten zu klein. Nur wenn ein oder sogar zwei Nebengrundstücke dazu gekauft werden könnten, ginge es. Es wäre geschätzt mit rund 600.000 bis 1,2 Millionen Euro an Kaufkosten zu rechnen, erklärte Weckbach auf eine Nachfrage.

Der Gemeinde gehört dieses Wiesengrundstück an der Talstraße. Es grenzt an die Sernatingenschule (Hintergrund).
Der Gemeinde gehört dieses Wiesengrundstück an der Talstraße. Es grenzt an die Sernatingenschule (Hintergrund). | Bild: Löffler, Ramona

Alwin Honstetter (CDU) brachte die Idee auf, Schulmensa und Betreuung auf das Gelände der neuapostolischen Kirche zu verlagern, damit eine Schulaufstockung und frei werdende Räume genug Platz für den Kindergarten brächten. Das würde das Talstraße-Grundstück der Gemeinde einbeziehen, wo dann ein überbauter Parkplatz sein könnte. Rein baulich ginge das für einen viergruppigen Kindergarten, wäre aber städtebaulich nicht schön, so Weckbach.

Claudia Brackmeyer (SPD) sagte, für sie scheiden alle Varianten aus, wo Grundstücke gekauft werden müssten. Christian Pichler (CDU) hingegen regte eine Prüfung in Hinblick auf Käufe in der Talstraße an. Ein Bau an der Talstraße inklusive Kauf von zwei Grundstücken läge laut Weckbach geschätzt bei 6,2 Millionen Euro. Eine Schulaufstockung käme auf drei Millionen Euro. Dazu wäre aber auch der Kauf von Außenflächen notwendig.

Das Thema Gemeindezentrum

In der Sitzung kam auch auf, dass das Gemeindezentrum neben dem Kindergarten langsam zu klein werde. Es stand im Raum, dass in etwa 15 Jahren ein Neubau notwendig würde. Aber an anderer Stelle, da dort nicht genug Platz wäre, wie Weckbach bereits andeutete. Auf lange Sicht könnte das aber dann dort Entwicklungsmöglichkeiten für den Kindergarten geben.

Wie es jetzt weitergeht

Der Rat einigte sich, dass drei Varianten näher geprüft und vorgestellt werden sollen. Diese sind: Neubau am jetzigen Standort, Aufstockung der Schule sowie das Grundstück der Gemeinde an der Talstraße, wenn weitere Flächen dazugekauft werden könnten.

Weckbach möchte dann in der nächsten Sitzung am Dienstag, 29. Juli, einen Beschluss des Rats: „Die Zeit rennt uns davon.“ Er hatte den Eindruck, auf der Stelle getreten zu sein, doch Ribaudo sah einen Fortschritt, da klar sei, dass der jetzige Standort tatsächlich möglich wäre.