Eltern müssen zwar bald mehr für die Kinderbetreuung bezahlen, aber dennoch bleibt die Gemeinde Bodman-Ludwigshafen unter dem üblichen Kostendeckungsgrad von 20 Prozent durch die Elternbeiträge. Bürgermeister Christoph Stolz sprach von etwa 14 Prozent, die Eltern an den eigentlich anfallenden Gesamtkosten für einen Betreuungsplatz übernehmen müssen.

Bettina Donath schilderte in der letzten Sitzung vor der Sommerpause, die Gemeinde passe sich seit Jahren den Empfehlungen an und wolle dies auch weiter tun. Die gemeinsamen Empfehlungen der Kirchen und der kommunalen Landesverbände zur Festsetzung der Elternbeiträge für das Kindergartenjahr 2024/25 sehen eine lineare Anpassung um 7,5 Prozent vor, für das Kindergartenjahr 2025/26 eine weitere Anpassung um 7,3 Prozent. Vor einem Jahr lag der Kostendeckungsgrad in der Seegemeinde bei elf Prozent und der Rat beschloss, die Elterngebühren um 8,5 Prozent zu erhöhen.

Wie das in Euro-Beträgen aussehen kann

Zwei Beispiele zu den Veränderungen: Für Über-Dreijährige in der Altersmischung mit verlängerten Öffnungszeiten auf 30 Stunden kostet die Betreuung derzeit 127 Euro im Monat. Zum 1. September wird dies auf 137 Euro steigen und zum 1. September 2025 auf 147 Euro.

In der Krippengruppe mit 30 Stunden sind es derzeit 388 Euro, die im September auf 417 Euro steigen und in einem Jahr auf 447 Euro. Dies gilt für das erste Kind aus einer Familie. Wenn ein Geschwisterkind in die Betreuung kommt, wird ein vergünstigter Beitrag fällig.

Der Kindergarten in Bodman.
Der Kindergarten in Bodman. | Bild: Löffler, Ramona

30 Cent mehr fürs Essen

Der Preis für ein Essen in den Kindergärten sowie der Schule solle von 4,60 auf 4,90 Euro steigen, um kostendeckend zu sein. Die Gemeinde gebe damit lediglich die Erhöhung der Einkaufskosten an die Eltern weiter. „Das erscheint uns moderat“, sagte Bettina Donath.

Bettina Keller, Leiterin der Finanzverwaltung, gab den Räten zu Zuhörern noch Kontext: In den vergangenen fünf Jahren habe die Gemeinde 4,6 Millionen Euro in die Kinderbetreuung gesteckt. Das seien knapp eine Million Euro pro Jahr. Sie sprach außerdem eine Steigerung des jährlichen Defizits bei den Kindergärten aus, die auf die Gemeinde zukomme. Bürgermeister Christoph Stolz betonte dazu: „Gute Arbeit hat einen Wert.“

CDU-Rat Alessandro Ribaudo sagte, der Gemeinde bleibe nicht anderes übrig, als die Gebühren anzupassen. Ihm war der erneute Hinweis wichtig, dass Bodman-Ludwigshafen immer noch gut unter den 20 Prozent liegt. Zudem merkte er an, auch Dinge wie die Essensausgabe würden Geld kosten.

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Seegemeinde ist gut ausgestattet

Schließlich hob Bettina Donath noch hervor, wie gut die Seegemeinde für ihre Größe mit Kita-Plätzen ausgestattet sei. „Wir sind stolz darauf, dass es gut läuft und wir gut ausgestattet sind. Jedes Kind im Gemeindegebiet ist versorgt.“ Der Bürgermeister stimmte zu: „Bei der Qualität und Quantität stimmt alles.“

Der Rat beschloss die Anpassung der Gebühren und der Kosten für das Essen schließlich einstimmig. Die Änderung gilt ab dem 1. September.